Das Milliardenloch bei der Wien Energie könnte doch personelle Konsequenzen haben.
Wien. Wiener ÖVP und FPÖ – die Oppositionsparteien in der Stadt – werden eine Untersuchungskommission in der Causa Wien Energie einsetzen. Diese beiden Parteien zielen selbstredend auf ihre politische Konkurrenz, also SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig und SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke, ab.
Aber: Im Zentrum des Geschehens – war wirklich nur die „verrückte“ Börse, also die extremen Preissprünge dort verantwortlich? – steht natürlich die Wien Energie selbst.
Die Konsequenzen: Reagiert jetzt Hanke?
Im Visier. „Konsequenzen sind im Leben und in der Wirtschaft üblich“, sagte Hanke bereits im oe24.TV-Interview. „Aus heutiger Sicht“ habe es „keine Spekulationen“ beim größten Energieversorger Wiens gegeben. Sollte durch die Untersuchungen – der Rechnungshof wird prüfen – doch ein Fehlverhalten belegt werden, würde wohl Wien-Energie-Vorstand Michael Strebl seinen Kopf hinhalten müssen. Strebl sagt bekanntlich, dass
die Milliardenlücke – die Stadt Wien musste zwei Mal 700 Millionen Euro als Sicherheit geben, der Bund musste via Stadt zwei weitere Milliarden zuschießen – durch „einen Tsunami“ an der Börse ausgelöst worden sei.
Versäumnis: Ludwig kritisiert Kommunikation
Fehler. Wiens Bürgermeister Ludwig hatte bereits tags zuvor im oe24.TV-Interview die Kommunikation des Unternehmens – die Wien Energie ist in Landeshand – kritisiert: „Den Vorwurf kann man der Geschäftsleitung des Unternehmens nicht ersparen. Es war sicher ein Versäumnis, dass man die Kommunikation der Bundesregierung überlassen hat.“
Jetzt keine langfristigen Termingeschäfte mehr
Stopp. Alle langfristigen Termingeschäfte der Wien Energie sind bis auf weiteres gestoppt worden. Strom wird nur noch an den Spotmärkten gekauft und verkauft. Wie lange die Termingeschäfte ausgesetzt werden, sei offen, heißt es.