Affären

Sobotka lässt sich Riesen-Bildschirme montieren

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Nach dem Klavier der nächste Eklat im Parlament: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka lässt zwei 110-Zoll-Monitore im Plenarsaal montieren, zu sehen darauf die meiste Zeit – eine Bretterwand. Kosten: satte 60.000 Euro. 

Nächste einsame Entscheidung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP): Im Nationalratssitzungssaal hängen nunmehr zwei Mega-TV-Schirme, dem Vernehmen nach die größten, die derzeit am Markt erhältlich sind. Sobotka ließ die beiden Monitore montieren – das Ganze kostete je Schirm 25.000 Euro. Samt Montage musste die Parlamentsdirektion also 60.000 Euro bezahlen, ist aus dem Parlament zu hören. Skurril: Bis Donnerstagmittag war - aus Denkmalschutz-Gründen - die meiste Zeit lediglich das Furniermuster des Sitzungssaals zu sehen.

Die beiden Monitore im Plenarsaal des Nationalrates.

Die beiden Monitore im Plenarsaal des Nationalrates.

© oe24/ZvG
× Die beiden Monitore im Plenarsaal des Nationalrates.

Testlauf. Sobotka ließ die Schirme offenbar deshalb montieren, um den Namen der jeweiligen Redner sowie das diskutierte Thema einzublenden. Tatsächlich wäre das ein Mehrwert für die oft chaotisch ablaufenden Nationalratssitzungen. Nur: Der Präsident hatte offenbar zunächst nicht die Zustimmung aller Parteien. Jetzt hat man sich auf einen „phasenweisen Testlauf“ geeinigt - gezeigt wurde zuletzt aber die meiste Zeit nur das Wandfurnier. Entscheiden, wie es weitergeht, will man in der nächsten Präsidiale.

Tweet von Yannick Stetty
© oe24
× Tweet von Yannick Stetty


Neos-Mann Yannick Shetty hat das Thema unter den Titel „Willkommen in Schilda“ auf X (Twitter) aufgebracht. Bei einem ersten Test wurden dann offenbar die falschen Redner bzw, „keiner am Wort“ eingeblendet.
 

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz hatte Sobotkas Riesen-Bildschirme bereits am Mittwochabend angeprangert: "Solche Schildbürgerstreiche fallen jemanden ein, der mehr als 20.000 Euro im Monat verdient", ätzte Schnedlitz in der Debatte um die Politikergehälter. 

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