Ein russischer OSZE-Diplomat ist das Sorgenkind des heimischen Außenamtes.
Wien. Schon im Frühjahr sorgte der russische Diplomat Konstantin Gavrilov für Ärger: Weil er bei einer Sitzung der OSZE „aggressiv wahrgenommene Äußerungen“ tätigte, wurde er prompt ins Außenministerium einbestellt.
Aufreger-Tweet. Ende Juli sorgte dann der Twitter-Account von Gavrilov für große Aufregung: Er retweetete einen Post eines bekennenden Stalinisten, der politisch motivierte Massenmorde der Sowjetunion gutheißt. Die russischsprachige Community war entsetzt, politische Konsequenzen aus Österreich gab es allerdings nicht, wie eine parlamentarische Anfrage der Neos aufdeckt.
Schnell gelöscht. Der skurrile Grund: Gavrilov löschte den Tweet so schnell, dass dem Schallenberg-Ressort die Sachlage noch gar nicht bekannt war. „Daher konnten keine weiteren Schritte unternommen werden“, heißt es in der Anfrage aus dem Ministerium dazu.
Sanktionen. Insgesamt hat das heimische Außenamt nur begrenzte Möglichkeiten, um „Problem-Diplomaten“ zu sanktionieren. Sie können ins Ministerium einbestellt werden oder zu unerwünschten Personen erklärt werden. Letzteres unterliegt speziellen Regeln, trotzdem geschah es im April bei vier russischen Diplomaten.