Mehr Durchfaller

Jeder 5. Polizei-Bewerber scheitert am Deutsch-Test

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Grammatik und Rechtsschreibung als Problem bei neuen Polizei-Bewerbern.

Ausbildung. Gutes Personal ist schwer zu finden, so eine alte Binsenweisheit. Innerhalb der heimischen Polizei wurden im Vorjahr Neuerungen beim Aufnahmeverfahren gesetzt: Unter anderem sind ein nicht vorhandener Führerschein oder sichtbare Tätowierungen kein Ausschluss-Kriterium mehr für den Exekutiv-Dienst. Damit stiegen die Bewerber-Zahlen rasant.

Fast 20% rasseln beim Aufnahmetest durch

Fünfer. Allerdings hat man bei den potentiellen Polizisten in den letzten Jahren vor allem ein Problem bei den Deutschprüfungen, wie eine parlamentarische Anfrage der FPÖ an Innenminister Gerhard Karner zeigt. 2022 betrug demnach die „Ausfallquote“ beim Rechtschreib- und Grammatiktest für Polizeischüler knapp 19%.  Damit scheiterte fast jeder fünfte von den Polizeibewerbern an dem Deutsch-Test. 2020 waren es noch 15,7% gewesen.

Vorarlberger am schlechtesten, Steirer am besten

Länder. Regional schnitten die Voralberger am schlechtesten ab: Ihre Ausfallquote betrug sogar 27,88%. Dahinter folgen das Burgenland (23,81%) und Tirol (20,94%). Am besten absolvierten Polizei-Neulinge in der Steiermark den Test: Bei ihnen flogen nur 15,92% durch.

Personal: Abgänge und Bewerber steigen

Abgänge. Innerhalb der Exekutive steigen seit 2018 insgesamt die Abgänge beim Personal, wie die Anfrage zeigt. Seit 2018 wurden darin die jährlichen Abgänge – wie Kündigungen oder Pensionierungen – bei den Beamten erfragt. Sie steigen stetig: 2018 waren es noch 935, 2021 gingen 1.181, 2022 sogar 1.450.

Bewerber-Flut. Dagegen hat man im Innen-Ressort bereits reagiert, erhöhte die Ausbildungsplätze, zusätzlich lockt man die neuen Bewerber mit zahlreichen Goodies, wie einem gratis Klima-Ticket und mehr Geld in der Ausbildungszeit. Das scheint schon zu wirken: Zuletzt vermeldete Karner eine Verdreifachung von Bewerbern in diesem Jahr.
 

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