Polaschek: Trend geht eindeutig nach oben

ÖH-Wahl: Beteiligung von 21,2 Prozent

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An den am Donnerstag zu Ende gegangenen Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) haben 21,2 Prozent der rund 346.000 Wahlberechtigten an Universitäten, Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Hochschulen teilgenommen.

Das ist deutlich mehr als beim letzten Urnengang 2021 (16 Prozent), aber deutlich weniger als in den Jahren davor mit jeweils rund 25 Prozent. Ergebnisse gibt es aufgrund Problemen bei der Dateneinspielung noch nicht.

In der ÖH-Wahlzentrale herrschte am Donnerstag Abend Erleichterung über den Anstieg der Beteiligung. Das Plus von fünf Prozentpunkten sei "unglaublich erfreulich", so ÖH-Chefin Keya Baier (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS). "Das ist eine absolute Trendwende." Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) freute sich über das Überspringen der 20-Prozent-Marke. "Der Trend geht eindeutig nach oben." Für ihn sei das ein Zeichen, dass die Studierenden erkannt hätten, welche Arbeit die Studienrichtungs- und Universitätsvertretungen, die er aus seinen 16 Jahren als Vizerektor der Uni Graz gut kenne, sowie die Bundesvertretung leisten.

Velic: Beteiligung sei natürlich "alles andere als ideal"

ÖH-Vizechefin Sara Velic (Verband Sozialistischer Studentinnen/VSStÖ) war etwas kritischer. Die Beteiligung sei natürlich "alles andere als ideal". Trotzdem könne man sich durchaus auf die Schulter klopfen. Für Grünen-Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger ist das leichte Plus auch kein Grund, zufrieden zu sein. "Aber besser es geht ein bisschen aufwärts als es gibt Stagnation." Dass schon lange nur ein Viertel der Studierenden zur Wahl geht, muss für sie auch nicht unbedingt an mangelndem Interesse oder Unzufriedenheit liegen. "Paradoxerweise" könnte das ja auch gerade an einer hohen Zufriedenheit liegen, meinte sie zur APA.

Bundesweit kämpfen neun Fraktionen um die 55 Mandate in der ÖH-Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Die letzten Wahllokale schlossen um 17.00 Uhr.

Für besondere Aufmerksamkeit im Wahlkampffinale hatte die GRAS mit einer Vibratoren-Verteilaktion vor der Uni Wien gesorgt. Rund 200 Stück in verschiedenen Preisklassen wurden unters Volk gebracht. Die ungewöhnlichen Wahlkampf-Goodies seien weggegangen wie warme Semmeln, schilderte Sarah Rossmann bei der ÖH-Wahlparty in Wien. Hintergrund der Aktion sei, dass auch an Hochschulen Sexualität noch ein Tabuthema sei und die Unis solche Tabuthemen brechen sollten.

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