Paukenschlag

SPÖ: Leiter der Wahlkommission Kopietz zieht sich zurück

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Knalleffekt bei SPÖ-Wahl: Vertrauensmann von Ludwig geht, Lercher-Freundin wird Nachfolgerin.

Knalleffekt bei der SPÖ-Mitgliederbefragung. Der Leiter der Wahlkommission, Harry Kopietz, zieht sich völlig überraschend zurück. Offiziell passiere der Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen auf Rat seiner Ärzte, heißt es. Kopietz hatte in der Vergangenheit immer wieder Herzprobleme gehabt. 

Freundin von Max Lercher wird Nachfolgerin

Dass aber ausgerechnet die Freundin von Doskozil-Vertrauensmann Max Lercher, Michaela Grubesa, seine Nachfolgerin wird, nährt aber die Gerüchte, dass die Ablöse aus dem Burgenland betrieben worden ist. Denn: Erst heute waren Manipulationsvorwürfe gegen die Mitgliederbefragung ventiliert worden. Grubesa war die bisherige Stellvertreterin in der Wahlkommission. Kopietz gilt als enger Vertrauensmann des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig. Da Doskozil-Lager hatte ihn deswegen immer wieder ins Visier genommen und dem ehemaligen Wiener Landtagspräsidenten Nähe zu Pamela Rendi-Wagner vorgeworfen. 

Kopietz: "Gesundheitliche Gründe"

Auf Rat seiner Ärzte sehe er sich aus gesundheitlichen Gründen veranlasst, diese Funktion, die er seit einem Jahrzehnt ausübt, mit sofortiger Wirkung zurückzulegen, schreibt der frühere Wiener Landespolitiker. Ihm sei dieser Schritt nicht leicht gefallen, aber die Gesundheit gehe vor. 

Mit Kopietz' Entscheidung besteht die Kommission nur noch aus 19 Mitgliedern. Nachnominiert werden kann nicht, da die Kommission auf Parteitagen gewählt wird.

Mobbte Doskozil-Umfeld Kopietz weg?

Kopietz stand von Anfang an im Fokus parteiinterner Kritiker aus dem Burgenland, da er der Wiener SPÖ entstammt, die Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner offen unterstützt. Grubesa wiederum, die nun seine Aufgabe übernimmt, gehört zu den Unterstützerinnen des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil, der sich wie der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler ebenfalls um Parteivorsitz und Spitzenkandidatur bemüht. Hinter den Kulissen ist zu hören, dass das Umfeld von Hans Peter Doskozil regelrechtes Mobbing gegen Kopietz betrieben hätte. 

Die Wahlkommission hat die Aufgabe, den geregelten Ablauf der Wahl zu überwachen. Sie wird auch am 22. Mai das Ergebnis verkünden, nachdem vorher noch Stichproben von der Auszählung gezogen worden sind.

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