Wie ein Tiroler Sozialhilfe-Empfänger zum aufstrebenden Polit-Stern wurde.
Kein Job, Sozialhilfe, Mini-Wohnung. Das Leben meinte es mit Alexander Ofer (38) in den letzten zehn Jahren nicht gerade gut. Zuerst machte ihn eine Stoffwechsel-Erkrankung des Gehirns arbeitsunfähig, seitdem muss er drei Tabletten täglich schlucken. Am Arbeitsmarkt ist er schon lange nicht mehr vermittelbar. Sein Einkommen schrumpfte deshalb stetig, zuletzt auf 540 Euro monatlich. Abzüglich der Fixkosten blieben ihm gerade mal 340 Euro.
3.000 Euro Budget
Dem genügsamen Vater – Tochter Victoria-Valentina lebt bei der Mama in München – reichte auch das. Der gelernte Koch wurde zum Selbstversorger und begann, sich mit Politik auseinanderzusetzen. Ofer erkannte, welche politischen Versprechen nicht gehalten werden – das weckte seinen Ehrgeiz. Im Februar wurden die Tiroler Piraten gegründet, mit der Bundespartei ist man jedoch im Clinch. Für den Wahlkampf hatten sie lächerliche 3.000 Euro Budget. Sein breites Lächeln verlor Ofer jedoch nie.
1.600 Euro Gage
Seit vergangener Woche ist sein Lächeln noch befreiter: Der Tiroler erzielte bei den Innsbrucker Gemeinderatswahlen 3,8 % und zieht als erster Pirat in einen Gemeinderat ein. Jetzt verdient er 1.659 Euro brutto im Monat.
Die politischen Pläne sind ehrgeizig: Alle Themen im Gemeinderat sollen online gestellt werden, damit Bürger darüber abstimmen können. Ofer will dafür sogar ein eigenes Ressort. „Jetzt starte ich neu durch“, so der ewige Optimist. Und lächelt
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In 14 Tagen treten Christine Oppitz-Plörer und Christian Platzgummer erneut gegeneinander an - in der Bürgermeister-Stichwahl. Diesmal lag die amtierende Bürgermeisterin mit 31% der Direktwahl-Stimmen nur knapp vor ihrem Kontrahenten mit 28%.
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DIE Sensation gelang dem 38-jährigen Alexander Ofer - er zieht für die Piratenpartei in den Gemeinderat ein. Es ist das erste Mandat für die Partei in Österreich.
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