Nur noch die Senioren wählen rot, Junge und Arbeiter sind weg.
Das Debakel
Die verheerende Wahlniederlage der SPÖ in
Oberösterreich mit minus 13,4 Prozent hat mehrere Mütter und Väter.
Politik-Berater Thomas Hofer, der in ÖSTERREICH als einziger Experte
annähernd den Absturz der SPÖ vorhergesagt hatte, ist über dessen Ausmaß
noch immer erstaunt: „So etwas hat es noch nie gegeben, dass eine Partei an
allen Fronten, die einst ihre Stärke waren, völlig einbricht.“
Tatsächlich zeigt eine SORA-Befragung, dass die SPÖ exakt ein Drittel ihrer Wähler aus dem Jahr 2003 verloren hat – vor allem an die FPÖ (15 Prozent) und die ÖVP (11 Prozent). Nach Zielgruppen analysiert schaut es noch düsterer für die Kanzlerpartei aus:
Platz vier bei den Jungen
Die SPÖ wurde bei den Jungwählern
regelrecht zertrümmert: Nur noch Platz vier bei den unter 30-Jährigen in
Oberösterreich. Die SPÖ wurde sogar von den Grünen überholt.
Rentner-Gang
Die einzige Gruppe, in der die SPÖ noch eine
Mehrheit hat, sind die Wähler über 60 Jahre.
Ende der Arbeiterpartei
„Und in der Krise trauen die Arbeiter
offenbar derzeit eher der ÖVP als der SPÖ“, analysiert Hofer den Umstand,
dass die SPÖ sogar den ersten Platz unter den Arbeitern einbüßte.
Dass man da bei den Angestellten eine noch verheerendere Niederlage einfuhr – die SPÖ liegt nur noch einen Prozentpunkt vor der FPÖ und gleichauf mit den Grünen – ist wohl nur noch eine Zuwaage.
Häupl grollt in Barcelona
Kein Wunder, dass jetzt die
amtierenden Landeshauptleute der SPÖ der Reihe nach auftreten, um einen
Kurswechsel zu verlangen. Nur einer grollt aus der Ferne: Michael Häupl,
Faymanns „Erfinder“, zieht Gaudi Wien vor – er ist in der Stadt des
Welt-Architekten, Barcelona, auf Dienstreise.