Asyl-Drama

Asylstrom reißt 
nicht ab

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Während am Wochenende 144 Flüchtlinge ankamen, bleibt Trais­kirchen weiter zu.

Das Politik-Gezerre um die Unterbringung von Flüchtlingen geht weiter. Am Montag platzten die Verhandlungen über das Einquartieren von Asylwerbern in der Hiller-Kaserne bei Linz – das Gebäude hätte 100 dringend gebrauchte Unterkünfte gebracht. Doch Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat sich erfolgreich gewehrt. Damit bleibt die Erstversorgung von Menschen, die nach Österreich fliehen, weiter problematisch.

Seit dem Aufnahmestopp im Flüchtlingslager Traiskirchen vergangene Woche hat das Innenministerium für die Erstversorgung – bis die Bundesländer die Betreuung übernehmen – nur gut 200 Plätze übrig. Am vergangenen Wochenende kamen 144 Flüchtlinge ins Land, ein Drittel des Juli-Schnitts für diesen Zeitraum. Sollten die Flüchtlingszahlen wieder steigen, muss das Innenministerium auf „Notunterkünfte“ zurückgreifen, also Turnhallen oder – als letzte Alternative – Zelte. In den „nächsten Tagen“ ist dafür aber kein Bedarf, hieß es am Montag gegenüber ÖSTERREICH.

Mikl-Leitner pocht auf mehr Einsatz der Länder
Während Traiskirchen mit gut 1.200 Menschen immer noch überbelegt ist, müssen nun andere Plätze gefunden werden. Eine Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH zeigt, dass die Österreicher eine Nutzung von Kasernen wollen würden.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) pocht weiter darauf, dass die Länder ihre Quoten erfüllen, diese sind aber weiter säumig. Eine gute Nachricht kommt – nach der Absage des Hiller-Kasernen-Deals – aus Oberösterreich. Es hat versprochen, bis Ende August seine Quote zu zumindest 88 Prozent einzuhalten – das entspräche 250 weiteren Betten. OÖ ist momentan Schlusslicht, beherbergt 685 Flüchtlinge zu wenig. Bereits diese Woche werden Flüchtlinge vorübergehend in Landesinternaten untergebracht.

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