ÖSTERREICH

Bestätigt: Platter-Verein wollte Prämie zahlen

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ÖSTERREICH enthüllte, dass das Innenministerium die Zogajs mit Geldbeträgen unter Druck setzt. Nun bestätigt Nurie: "Sie boten mir 30.000."

Am Donnerstag hatte Österreich ein Thema: das „Kopfgeld“-Angebot des Innen­ministeriums an Arigonas Mutter. 30.000 Euro Prämie wurden ihr versprochen, wenn sie in ihre Heimat zurück geht. „Absoluter Blödsinn“, behauptete Iris Müller-Guttenbrunn, Sprecherin von Innenminister Platter.

Tatsächlich als „Blödsinn“ entpuppte sich Donnerstag das wüste Dementi des Innenministeriums. Denn Nurie ­Zogaj bestätigte im Interview (siehe unten) auf Punkt und Beistrich den ÖSTERREICH-Bericht. „Der Herr vom ,Verein Menschenrechte' war zweimal bei mir und hat mir 30.000 Euro geboten.“ Auch Pfarrer Josef Friedl gab an: „Bereits mehrmals wurde Frau Zogaj gesagt, sie solle zurück gehen, und ihr so ein schlechtes Gewissen eingeredet.“ Auch der Druck auf den Pfarrer steigt: Er bekam einige anonyme Mord-Drohungen.

Unmoralisches Angebot
Das Innenministerium kommt noch aus einem anderen Grund ins Schleudern. Denn Günter Ecker, der dem zum Teil vom Innenministerium geförderten „Verein Menschenrechte“ vorsitzt, gestand im ÖSTERREICH-Gespräch ein, die 30.000 gegenüber Nurie Zogaj tatsächlich genannt zu haben: „Es handelt sich aber nicht um Vereinsgelder, sondern um zwei Spendenkonten.“

Die Erklärung Eckers wirkt skurril: Nein, er habe nicht Ministeriums-Geld gemeint, das an die Zogajs fließen sollte, sondern Spendengelder. Nämlich jene, die ÖSTERREICH und der „Verein Menschenleben“ auf Spendenkonten gesammelt hätten. Die Beträge habe er „geschätzt“ – ohne nachgefragt zu haben. Der „Verein Menschenleben“ wundert sich: „Eine solche Summe kommt bei derartigen Spendenaufrufen grundsätzlich nicht zusammen.“

Enge Kontakte zum Ministerium
In der Asyl-Szene gilt Ecker aufgrund seiner engen Kontakte zum Innenministerium als umstritten. Er bekomme die hohen Förderungen, weil er im Sinne Platters handle, heißt es hinter vorgehaltener Hand. „Alles Propaganda aus NGO-Kreisen“, so Ecker.

Politische Folgen
Der „Verein Menschenrechte“ ist seit 2003 operativ in der Schubhaftbetreuung und Rückkehrbetreuung tätig. Er verfügt über ein Jahresbudget von einer Million ­Euro und rühmt sich damit, „mehr Asylwerber rückzuführen als die Caritas“. Nun ist auch die Politik auf den Verein aufmerksam geworden: Die grüne Abgeordnete Brigid Weinzinger kündigte eine parlamentarische Anfrage über die Tätigkeiten und die Finanzierungen des Vereins an.

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