Uni-Verband

"Beunruhigenden Rückschlag" bei Forschung

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Unis von Kürzungen im Europa-Vergleich dagegen weniger stark betroffen.

Einen "beunruhigenden Rückschlag" für die Forschung in Österreich stellen nach Ansicht der European University Association (EUA) die Kürzungen beim Budget des Wissenschaftsfonds FWF dar, aufgrund derer etwa Overhead-Kosten für FWF-Projekte nicht mehr gefördert werden. Die anstehenden zumindest realen Kürzungen in den Uni-Budgets fallen laut EUA im internationalen Vergleich dagegen weniger stark aus als in anderen Ländern.

Erreichen von bestimmten Zielen
Mit Overheads werden Universitäten Kosten ersetzt, die ihnen durch ein FWF-Projekt eines ihrer Mitarbeiter entstehen. Die entsprechende Abgeltung wurde allerdings im Vorjahr ausgesetzt. Darüber hinaus ortet die EUA Tendenzen, die Forschungsfinanzierung stärker auf das Erreichen von bestimmten Zielen, die meist im Einklang mit strategischen nationalen Prioritäten stehen, auszurichten. Als Beispiel dafür wird die Situation in Österreich herangezogen, wo die Unis eine Verlagerung der Forschungsfinanzierung in Richtung angewandte Forschung erwarten.

Kürzungen weniger stark
Die anstehenden zumindest realen Kürzungen im Uni-Bereich fallen in Österreich laut einer Aufstellung der EUA weniger stark aus als in anderen Staaten. Estland kürzte sein Hochschulbudget 2009 um 48 Prozent und 2010 noch einmal um 18 Prozent. Auch in Italien (zehn Prozent über drei Jahre), Estland (zehn Prozent im Jahr 2010), Irland (neun Prozent im Jahr 2010), Großbritannien (sieben Prozent bis 2013), Litauen (acht Prozent) und Rumänien (zehn Prozent) gibt es tiefe Einschnitte. Ein Minus von fünf Prozent mussten die Hochschulen in Tschechien, Polen, Kroatien, Serbien und Mazedonien hinnehmen.

Österreich wird zusammen mit Spanien, Ungarn und Belgien in einer Gruppe von Staaten angeführt, die ihre zuvor getroffenen Bekenntnisse zur Erhöhung der Hochschulfinanzierung über Bord geworfen haben.

Keine Kürzungen hat es bei der öffentlichen Hochschulfinanzierung dagegen in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und den Niederlanden gegeben. Angehoben werden soll diese sogar in Deutschland und Frankreich.

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