Nach der Einigung auf die Mindestsicherung ist ein solcher Mindestlohn für den früheren Innenminister unabdingbar.
Für Karl Blecha, Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes, bedingt die Einführung der Mindestsicherung einen Mindestlohn von 1.000 Euro. Der ehemalige Innenminister, der am Mittwoch seinen 75. Geburtstag feiert, plädiert für diese Summe, denn: "Es hilft allen, weil automatisch der Nutzen der Arbeit gestärkt ist". Damit könne man bei der Mindestsicherung gleichzeitig klarstellen, "dass der arbeitslose Nichtsnutz nicht die Zielperson ist".
Niemand darf weniger als 1.000 Euro verdienen
Blecha hält die
Mindestsicherung, auf die man sich vor wenigen Tagen mit den Ländern
geeinigt hat, für eine "grandiose Idee". Allerdings: "Es darf niemanden
geben, der durch Arbeit unter 1.000 Euro verdient, wenn ich gleichzeitig
eine Mindestsicherung in der Höhe 747 Euro habe." Das eine bedinge das
andere. Und weiter: "Das hebt auch das Lohnniveau in Österreich, das in
einer Zeit der Hochkonjunktur zurückgeblieben ist."
Gusenbauer ist am richtigen Weg
Der ausgebildete Meinungsforscher
und Ex-Politikberater Blecha würde Parteikollege, Bundeskanzler Alfred
Gusenbauer, weiterhin raten, sich der Bevölkerung zu stellen - "wohlwissend,
dass man nicht bejubelt wird". Das würde ja auch - auf Anraten des Wiener
Bürgermeisters Michael Häupl - bereits geschehen, so Blecha.
"Es war Michael Häupl, der dem Kanzler gesagt hat: Du kommst jetzt zu mir in die Bezirke und du stellst dich meinen Vertrauenspersonen und nimmst einfach zur Kenntnis, was sie an Kritik, auch dir persönlich gegenüber, vorzubringen haben. Das war grandios. Und dass der Kanzler sofort darauf eingestiegen ist, ist sehr gut."