Ministerin Köstinger griff FPÖ-Chef Kickl frontal an.
Scharfe Kritik am Corona-Kurs der Freiheitlichen kommt von Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP): Sie habe sich jetzt schon ein paar Mal gedacht, dass FPÖ-Chef "Herbert Kickl eigentlich mittlerweile Blut an den Händen hat", sagte sie am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast". Die FPÖ rufe zu Demonstrationen, zu Widerstand, "fast zu Gewalt" auf, obwohl die Wissenschaft mit der Impfung eigentlich die Lösung in der Hand habe, warf die Ministerin der Oppositionspartei vor.
Zuletzt wurde publik, dass auch Kinder-Herz- oder Krebsoperationen verschoben werden müssen, weil Intensivbetten in den Krankenhäusern von Corona-Patienten belegt sind. Die überwiegende Mehrheit dieser Patienten ist ungeimpft. Köstinger sieht die Verantwortung für die Situation nicht primär bei der Bundesregierung, die sehr wohl bemüht sei, die Menschen zum Impfen zu bringen. Es gebe aber "eine sehr große Partei in Österreich, die extrem Verschwörungstheorien anhängt, die keine Gelegenheit auslässt, um Menschen zu überzeugen, eben die Impfung nicht in Anspruch zu nehmen", kritisierte sie die FPÖ. Die Blauen hätten sogar ein Entwurmungsmittel statt der Impfung empfohlen.
Für den blauen Generalsekretär Michael Schnedlitz sind Köstingers Aussagen "an Dummheit und Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten". Die ÖVP-Regierungsmannschaft stehe mit dem Rücken zur Wand und versuche jetzt, sich "mit verbalen Rundumschlägen aus der selbst verschuldeten und misslichen Lage zu befreien", konterte Schnedlitz per Aussendung. "Wenn Köstinger Politiker mit Blut an den Händen suchen sollte, dann möge sie sich vertrauensvoll an den ÖVP-Bundeskanzler und ehemaligen Innenminister Karl Nehammer wenden", denn dieser habe den Terroranschlag vom November 2020 mit vier Toten zu verantworten, meinte Schnedlitz.