Alleinerzieherinnen sollen laut Frauenministerin Bures künftig nicht mehr benachteiligt werden.
Einen Kurswechsel in der Frauenpolitik will die neue Frauenministerin Doris Bures einleiten: So soll es Verbesserungen für Alleinerzieherinnen beim Kindergeld geben. Bisher sind diese benachteiligt, weil sie nicht so lange Kindergeld beziehen können, wie Paare. Hier will die neue Frauenministerin nachbessern. Von den rund 170.000 Kinder- und Karenzgeldbeziehern sind laut NÖ. Gebietskrankenkasse etwa 16.000 Alleinerzieher. Das ist ein Anteil von 9,4 Prozent.In Kraft treten soll die neue Kindergeld-Regelung bereits am 1. Jänner 2008.
Erhöhtes Kindergeld 18 Monate
AlleinerzieherInnen sollen
statt 15 künftig 18 Monate das erhöhte Karenzgeld von 800 Euro beziehen. "Das
ist ein Punkt, der zu verhandeln ist." Allerdings sei die
Flexibilisierung schon ein großer Fortschritt. Die meisten
AlleinerzieherInnen hätten es sich in der Vergangenheit "schon
finanziell gar nicht leisten können, mit 436 Euro monatlich drei Jahre über
die Runden zu kommen. Die Flexibilisierung bringt 800 Euro in kürzerer Zeit
und das ist ja gerade für AlleinerzieherInnen eine Verbesserung".
Chance für Väter
"Angebote für die Familien,
damit sie so leben können, wie sie es für sich am besten halten"
- das ist ein weiteres Vorhaben der Frauenministerin. Deshalb gehe es ihr um
die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Kinderbetreuung müsse an
die Bedürfnisse von Eltern und Kindern angepasst werden, Väter sollen eine "ehrliche
Chance" bekommen, ihre Kinder gerade auch in den ersten Lebensmonaten
zu begleiten. Das flexible Kindergeld - 36 Monate Kindergeld von 436 Euro
oder für 18 Monate 800 Euro - ist für Bures ein großer Schritt in diese
Richtung. "Für diese Verbesserung habe ich in den
Regierungsverhandlungen hart, aber erfolgreich gerungen."
Kritik von Haubner
Die stellvertretende BZÖ-Chefin und frühere
Sozialministerin Ursula Haubner sieht in den angekündigten Nachverhandlungen
einen "Umfaller" der großen Koalition. Es handle sich um ein
klares Eingeständnis, dass im Regierungsprogramm ein "ungerechtes
und untaugliches Modell zur Reform des Kinderbetreuungsgeldes"
vorgelegt worden sei. Das BZÖ trete für eine völlige Abschaffung der
Zuverdienstgrenze ein.