Gemeinderatswahlen

Burgenland: ÖVP baut Absolute Mehrheit in Eisenstadt aus

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Rot und Schwarz müssen leichte Verluste hinnehmen, FPÖ kann ordentlich zulegen.

Mit einem Gleichstand bei den Ortschefs haben am Sonntag vorerst die Kommunalwahlen im Burgenland geendet. Nach dem ersten Wahldurchgang stellen sowohl die SPÖ als auch die ÖVP jeweils 74 Bürgermeister. In vier Gemeinden waren Listen siegreich. Doch wichtige Entscheidungen stehen noch aus: Am 29. Oktober kommt es in 19 Kommunen zu Stichwahlen - das sind deutlich mehr als vor fünf Jahren.

Die SPÖ erreichte 1.461 der insgesamt 3.143 zu vergebenden Gemeinderatsmandate, das sind um 50 weniger als 2012. Die ÖVP verbucht 1.364 Sitze (bisher 1.363). Die Freiheitlichen konnten ihren Mandatsstand von 79 vor fünf Jahren auf 144 beinahe verdoppeln. Die Grünen blieben mit 27 Mandaten gleich. Auf das Bündnis Liste Burgenland entfielen 45 Mandate (bisher 39). Die NEOS sind in Pinkafeld mit einem Gemeinderatsmandat vertreten. Sonstige Listen stellen 101 Gemeinderäte.

Parteien zufrieden
Sowohl Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) als auch ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner (ÖVP) riefen die jeweils eigene Partei zum Wahlsieger aus. Niessl meinte, die Dirty-Campaining-Affäre habe sich "natürlich negativ" auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen ausgewirkt. Gleichzeitig bezeichnete der Landeshauptmann das Ergebnis als "die erste Niederlage der Kurz-ÖVP". Steiner sagte, die ÖVP habe ein "super Ergebnis" erreicht. Die Volkspartei habe an Mandaten geringfügig zugewonnen, während die SPÖ Mandate verloren hätte.

Der Urnengang brachte für beide Parteien jedoch auch Wermutstropfen. So muss die ÖVP in Neusiedl am See und in Jennersdorf in die Stichwahl. Der SPÖ gelang es nicht, gemeinsam mit den anderen Oppositionsparteien die Absolute Mehrheit der ÖVP in Eisenstadt zu brechen. Die Volkspartei baute in der Landeshauptstadt mit Stadtchef Steiner ihren zuletzt geschrumpften Vorsprung wieder etwas aus.

Das Abschneiden der FPÖ bei den Kommunalwahlen im Burgenland sei für ihn "sehr erfreulich", zog der burgenländische Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz Bilanz. Tschürtz zeigte sich darüber erfreut, dass in seiner Heimatgemeinde Loipersbach der FPÖ-Kandidat den Einzug in die Stichwahl geschafft habe.

Die Grünen hätten ihr Ziel, im Burgenland in mehr Gemeinderäten als zuvor vertreten zu sein, erreicht, sagte Landessprecherin Regina Petrik. Das zweite Ziel, ein deutliches Wachstum an Mandaten, habe man leider nicht erreicht. Vor allem in Gemeinden, wo neue Listen antraten, sei es für die Grünen schwierig gewesen.

100% für SPÖ-Kandidaten
Die SPÖ konnte in Tschanigraben, wo sie als einzige Partei antrat, bei der Gemeinderatswahl nach zuletzt 2007 wieder ein 100-Prozent-Ergebnis einfahren. In Neustift bei Güssing erreichten die Sozialdemokraten mit 83,9 Prozent ihr zweitbestes Ergebnis. Die ÖVP erreichte ihr bestes Gemeinderatsergebnis in Badersdorf mit 81,12 Prozent. Mit 28 Prozent fuhr die FPÖ in Loipersbach ihr bestes Resultat ein.

Der jüngste Ortschef Österreichs kommt nach Angaben der SPÖ nun aus dem Burgenland: In Mühlgraben im Bezirk Jennersdorf entschied der 20-jährige Bankangestellte Fabio Halb die Bürgermeisterwahl für sich.

In Hornstein gewann ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf die Bürgermeisterwahl. Wolf kann sich im Gemeinderat nun auch auf eine ÖVP-Absolute stützen.

Für einen deutlich längeren Wahlabend als zuletzt sorgte diesmal die Landeshauptstadt Eisenstadt, deren Ergebnis aufgrund der Vorzugsstimmenauszählung erst gegen Mitternacht vorlag. Auch in Jennersdorf dauerte die Auszählung mit mehr als fünf Stunden länger als üblich.

In zehn Gemeinden gab es im ersten Wahldurchgang Bürgermeisterwechsel. Davon stellt sechs Ortschefs künftig die ÖVP und vier die SPÖ. In bisher 14 Gemeinden kann sich der Bürgermeister künftig auf keine Mehrheit im Gemeinderat stützen.

Die Wahlbeteiligung bei dem Urnengang lag mit 81,05 Prozent etwas unter jener bei der Kommunalwahl 2012, wo 82,49 Prozent der Wahlberechtigten - damals noch ohne zweiten Wahltag - von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht hatten.
 

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 22:57

Eisenstadt-Ergebnis erst in der Nacht

Das vorläufige Gesamtergebnis der Burgenland-Wahlen verzögerte sich Sonntag bis in die Nacht, weil die Auszählung in Eisenstadt sehr lange dauerte. Als Grund wurde genannt, dass die Auswertung der Vorzugsstimmen viel Zeit brauchte - waren doch sechs Listen angetreten.

 20:55

ÖVP muss auch in Neusiedl am See in Stichwahl

Die ÖVP muss nach der Kommunalwahl vom Sonntag auch in Neusiedl am See und damit in einem weiteren Bezirksvorort in die Stichwahl. ÖVP-Spitzenkandidat Thomas Halbritter, der das erste Mal bei der Bürgermeisterwahl antrat, kam auf 43 Prozent der Stimmen, SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Böhm erreichte 40,1 Prozent.

Bei der Gemeinderatswahl verlor die ÖVP 4,9 Prozentpunkte und büßte ein Mandat ein. Die SPÖ verlor 0,5, die Grünen 0,8 Prozentpunkte. Die FPÖ gewann 2,7 Prozentpunkte und einen Sitz dazu.

 20:21

Niessl: "Haben diese Wahl gewonnen"

Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Sonntagabend seine Partei zum Wahlsieger der Bürgermeister-und Gemeinderatswahlen erklärt. "Wir sind die Nummer Eins bei den Mandaten und haben diese Wahl gewonnen", sagte er im APA-Gespräch am Abend. Die Dirty Campaigning-Affäre habe sich "natürlich negativ" auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl ausgewirkt.

Kein Mensch in Österreich werde glauben, "dass das für Kommunalwahlen Rückenwind verleiht. Das ist Gegenwind und deswegen ist das Wahlergebnis besonders positiv zu beurteilen", so Niessl

 19:42

163 von den 171 Gemeinden sind ausgezählt.

Die Landeshauptstadt Eisenstadt, Deutschkreutz, Neusiedl am See und Jennersdorf fehlen noch.

 18:50

Premiere bei dieser Wahl: SPÖ und FPÖ matchen sich in Stichwahl in Loipersbach

In Loipersbach ziehen erstmals bei dieser Wahl der SPÖ-Kandidat Erhard Aminger und der FPÖ-Kandidat Roman Amring in die Stichwahl. Im Gemeinderat hält die SPÖ zehn Mandate, die FPÖ fünf und die ÖVP vier.

 18:22

SPÖ legt in Güssing leicht zu und verteidigt Bürgermeistersessel

Mit einem leichten Plus von 1,93 Prozent startet der amtierende Bürgermeister Güssings Vinzenz Knor von der SPÖ in seine nächste Amtszeit. Er bekam 60,55 Prozent der Stimmen. Die SPÖ bleibt bei 13 Mandaten im Gemeinderat, die FPÖ konnte sich hingegen eines von der ÖVP holen. Die Volkspartei hält nun bei 12 Mandaten.

 18:09

SPÖ mit herbem Verlust in Oberwart +++ ÖVP-BM holt absolute Mehrheit

In Oberwart hat die ÖVP die Absolute Mehrheit geholt. Die SPÖ verlor zwei Mandate an die ÖVP und hält nun bei acht Sitzen im Gemeinderat. Bei der Wahl 2007 bekam die SPÖ in der Bezirkshauptstadt noch die Absolute, 2013 wurde die ÖVP Erste und nahm der SPÖ damit auch den Bürgermeistersessel ab. ÖVP-Bürgermeister Georg Rosner legte am Sonntag um 15 Punkte auf 58,10 Prozent zu.

Rosner trat bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren als Herausforderer gegen den damaligen SPÖ-Stadtchef Gerhard Pongracz an. In der Stichwahl wurde er mit 53,61 Prozent Bürgermeister.

 17:51

ÖVP verliert seine einstige Hochburg Sieggraben

In der Gemeinde im Bezrik Mattersburg verliert die ÖVP seit mehereren Jahrzehnten erstmals ihre Mehrheit. Drei Mandate mussten sie einbußen. Sie SPÖ kann zwei zulegen und liegt mit 47,37 Prozent der Stimmen an Platz ein. Damit muss Vinzenz Jobst (ÖVP) nach 25 Jahren sein Amt als Bürgermeister von Sieggraben abgeben. Sein Nachfolger wird Andreas Gradwohl (SPÖ).

 17:36

Pinkafeld: Herbe Verluste für ÖVP, leichte bei SPÖ

Im Jahr 2012 erhielt die Volkspartei noch 36 Prozent der Stimmen. Dieses Mal waren es gerade einmal knapp über 25 Prozent. Dies bedeutet ein Verlust von zwei Mandataten. Die SPÖ kommt auf 14 Mandaten, was 52,84 Prozent der Stimmen bedeutet. Auch den Bürgermeistersessel konnten die Roten mit Kurt Maczek zum vierten Mal verteidigen.

 16:57

In Bad Tatzmannsdorf fährt ÖVP Verluste ein

Rund sieben Prozent muss die Volkspartei in der Gemeinde einbüßen. Die SPÖ hingegen konnte hier zulegen und erreichte 37,5 Prozent. Im Rennen um das Amt des Bürgermeisters müssen Barbara Baldasti (ÖVP) und Gert Polster (SPÖ) gegeneinander antreten.

 16:55

Hornstein geht an die ÖVP

Bei den letzten Gemeinderatswahlen konnte die SPÖ noch meher als 55 Prozent einfahren. Sowohl Gemeinderat, als auch der Bürgermeister wechselt die Farbe. Christoph Wolf (ÖVP) konnte sich mit knapp 57 Prozentd er Stimmen gegen die roten Kandidatin Judith Prantl durchsetzen. Im Gemeinderat hält die ÖVP nun 13 Mandate und die SPÖ zehn.

 16:28

Knappes Rennen in Nickelsdorf

In Nickelsdorf konnte sich der amtierenden Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ) mit 61 Stimmen gegen seinen Konkirrenten Helmut Pecher von der ÖVP durchsetzen. Zapfl gewann die Wahl mit 52,41 Prozent.

 15:20

24-Jähriger in Badersdorf gewählt

In Badersdorf (Bezirk Oberwart) ist mit Daniel Ziniel der jüngste ÖVP-Bürgermeister des Burgenlandes gewählt worden. Der 24-Jährige, der seit dem Vorjahr als Ortschef amtiert, erreichte im ersten Wahlgang 85,65 Prozent der Stimmen und konnte damit gegenüber seinem Vorgänger noch um über acht Prozentpunkte zulegen.

Auch Ziniel verfügt über eine komfortable Mehrheit im Gemeinderat. Die ÖVP schaffte in Badersdorf 81,12 Prozent (+5,92 Prozentpunkte) und hat neun von elf Sitzen

 15:11

Mühlgraben bekommt Österreichs jüngsten Ortschef

In Mühlgraben im Bezirk Jennersdorf amtiert bald der jüngste Ortschef Österreichs: Der 20-jährige Bankangestellte Fabio Halb, der für die SPÖ antrat, hat die Bürgermeisterwahl in der südburgenländischen Gemeinde am Sonntag mit 79,44 Prozent klar für sich entschieden. Der Kandidat der Bürgerliste Unser Mühlgraben, Armin Schweitzer, kam auf 20,56 Prozent.

Halb kann sich bei seiner künftigen Tätigkeit auf eine solide Mehrheit im Gemeinderat stützen: Die SPÖ legte in Mühlgraben um 5,56 Prozentpunkte auf 63,87 Prozent zu und hält nun acht von elf Sitzen im Gemeinderat.

 12:50

Erste Ergebnisse

Tschanigraben, wo diesmal 73 Bürger wahlberechtigt waren, ist Burgenlands kleinste Gemeinde und traditionell eine SPÖ-Hochburg. Zuletzt hatten die Sozialdemokraten bei der Gemeinderatswahl 2007 100 Prozent der Stimmen eingefahren. 2012 bescherte dann das Antreten der ÖVP, für die 20 Tschanigrabener votierten, der SPÖ einen Rückgang auf 71,8 Prozent.

Noch vor Tschanigraben stand das Ergebnis in Kleinmürbisch, ebenfalls Bezirk Güssing, fest: Die SPÖ verlor dort 11,4 Prozentpunkte und damit auch die Mehrheit im Gemeinderat. Die Freiheitlichen erreichten 12,78 Prozent, die Liste Kleinmürbisch-Andere Volkspartei kam auf 41,9 Prozent. Das Rennen um den Bürgermeistersessel ist noch offen und wird erst in der Stichwahl am 29. Oktober entschieden.

Im Nordburgenland hielt auch am späten Sonntagvormittag das schöne Herbstwetter an, Wolkenfelder zeigten sich - wenn überhaupt - nur in der Ferne. Im Burgenland findet seit einigen Wochen ein doppelter Wahlkampf statt. Im Straßenbild beginnen nun langsam die Großplakate der Parteien für die in zwei Wochen stattfindende Nationalratswahl zu dominieren, während sich der Gemeinderatswahlkampf stärker auf kleineren Plakatformaten abspielte.

 12:45

Wahllokale geschlossen

Burgenland haben bei der Kommunalwahl am heutigen Sonntag die ersten Wahllokale schon wieder geschlossen. Auch erste Ergebnisse lagen mittags bereits vor: In Tschanigraben im Bezirk Güssing hat die SPÖ, die dort als einzige Partei angetreten ist, bei der Gemeinderatswahl 100 Prozent erreicht. Ortschef Ernst Simitz, der ohne Gegenkandidaten antrat, wurde mit 98,36 Prozent der Stimmen bestätigt.

 08:15

Der Wahlsonntag begann für Frühaufsteher mit strahlendem Herbstwetter bei etwas kühleren Temperaturen. In 171 Gemeinden werden heute die Ortschefs und Gemeinderäte neu gewählt. In einzelnen Orten treten bei der Gemeinderatswahl bis zu sechs Gruppierungen an. Im südburgenländischen Tschanigraben kandidiert hingegen die SPÖ als einzige Partei. Bei den Bürgermeisterwahlen in Eisenstadt und Neusiedl am See bewerben sich jeweils sechs Kandidaten um den Posten des Stadtchef.

Der Urnengang im Burgenland findet zwei Wochen vor der Nationalratswahl statt. Große Rückschlüsse auf die Nationalratswahl sind jedoch nach Ansicht von Meinungsforschern nicht zulässig, folgen Kommunalwahlen doch ihren eigenen Regeln. Als Termin für die Bürgermeister-Stichwahlen wurde der 29. Oktober festgelegt.