OGM-Wahltagsbefragung: Hans-Peter Doskozil für 41 Prozent der SPÖ-Wähler wichtigstes Wahlmotiv - Einzug in Landesregierung für Wähler von ÖVP, FPÖ und Grünen zentral.
Wien. Spitzenkandidat Hans-Peter Doskozil war für fast die Hälfte der SPÖ-Wähler der Hauptgrund, die Partei zu wählen. Das ergab eine Wahltagsbefragung des Meinungsforschungsinstituts OGM zur Landtagswahl im Burgenland. Bei den anderen Parteien spielten die Spitzenkandidaten hingegen keine entscheidende Rolle. ÖVP-, FPÖ- und Grün-Wähler wollten ihre Parteien in die Regierung bringen.
Bei der OGM-Wahltagsbefragung wurden 503 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte befragt. Diese gaben die gewählte Partei und ihr wichtigstes Wahlmotiv bekannt. 41 Prozent der SPÖ-Wähler wählten die Partei aufgrund des Spitzenkandidaten. Für 36 Prozent war eines der rot-blauen Regierungsprojekte ausschlaggebend - für jeweils 15 Prozent die Anstellung von pflegenden Angehörigen sowie der 1.700-Euro-Mindestlohn im Landesdienst, für sechs Prozent der Ausbau der Landesspitäler.
Bei den anderen Parteien war der Spitzenkandidat kein gewichtiger Grund für die Entscheidung an der Urne. Die ÖVP wählten sechs Prozent wegen des Spitzenkandidaten Thomas Steiner, Regina Petrik (Grüne) war für vier Prozent der eigenen Wähler das wichtigste Wahlmotiv, Johann Tschürtz (FPÖ) für zwei Prozent. Die NEOS überzeugten der Umfrage zufolge niemanden hauptsächlich wegen des Spitzenkandidaten. Die Wähler von ÖVP, FPÖ und Grünen wollten ihre Parteien in die Landesregierung bringen. Das war das Hauptmotiv für 42 Prozent der ÖVP-, 43 Prozent der FPÖ- und 40 Prozent der Grün-Wähler. Für 50 Prozent der NEOS-Wähler war der Einzug in den Landtag der Hauptgrund für das pinke Kreuzerl.
Die Unterstützung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für die ÖVP Burgenland dürfte wertvoll gewesen sein. 26 Prozent der ÖVP-Wähler gaben als Hauptmotiv ihre "Sympathie zur türkisen ÖVP-Regierung mit Sebastian Kurz" an. Bei FPÖ-Wählern spielte abermals das Asylthema eine Rolle. Für 19 Prozent der freiheitlichen Wähler war ihre Opposition zu einem potenziellen "Asyllager an der Grenze" ausschlagend für die Wahl. Die Grünen wählten 35 Prozent hauptsächlich wegen "Klimaschutz, Energie- und Verkehrswende". NEOS-Wähler setzten neben dem Landtagseinzug auf "mehr Transparenz, gegen Postenschacher" - für 38 Prozent der pinken Wähler das zentrale Motiv.