Es wird eng

BZÖ Kärnten will vier Mandate

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Das BZÖ schafft die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug in den Nationalrat. Kärnten beansprucht die Hälfte der Mandatare.

Vier der vermutlich acht BZÖ-Abgeordneten im künftigen Nationalrat sollen aus Kärnten kommen. Das wurde in der Nacht auf Freitag in einer Sitzung des erweiterten Landesparteivorstandes beschlossen. BZÖ-Gründer Landeshauptmann Jörg Haider begründet dies mit dem Umstand, dass nahezu die Hälfte aller Stimmen für die Orangen in Kärnten erzielt wurden.

Neben Bündnissprecher Uwe Scheuch, der über die Bundesliste einziehen wird, werden Spitzenkandidat Josef Bucher, der bisherige Staatssekretär Sigisbert Dolinschek und der Klagenfurter Spitzenkandidat Gernot Darmann für das BZÖ im Parlament sitzen. Der Jurist und Bankmitarbeiter Darmann kommt zum Zug, weil Haider auf sein Mandat als Listendritter verzichtet. Auch Haiders engster Mitarbeiter und BZÖ-Vizechef Stefan Petzner bleibt in Kärnten, statt ihm kommt Dolinschek zum Zug.

Wer wird Klubchef?
Noch offen ist laut Petzner die Frage, wer Klubchef wird. Dies werde man demnächst gemeinsam in den Gremien der Bundespartei erörtern und beschließen, sagte Petzner am Freitag. Scheuch hat allerdings schon verlauten lassen, dass Peter Westenthaler diese Funktion ausüben werde.

BZÖ schafft 4-Prozent-Hürde
Das BZÖ wird - wie erwartet - die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug in den Nationalrat sicher schaffen. Dem Vernehmen nach liegt das Bündnis nach ersten Wahlkartenauszählungen aus den Ländern besser als erwartet, angeblich gibt es in Kärnten eine fast 20-prozentige Zustimmung bei den Wahlkarten.

Die Grünen wiederum dürften ziemlich sicher das 21. Mandat schaffen, wobei aber die Frage ist, ob dieses vom BZÖ oder von der SPÖ kommen wird. So heißt es, dass derzeit eher die Sozialdemokraten ein Mandat zu Gunsten der Grünen verlieren würden.

Sehr knapp könnte das Rennen noch um den dritten Platz zwischen FPÖ und Grünen werden. Mandatsmäßig scheint ja mit je 21 Abgeordneten der Gleichstand gegeben, bei den Stimmen könnte es zuletzt um ein paar hundert Unterstützungen gehen.

Zwei Varianten der Mandatsverteilung
Mandatsmäßig würde es nach derzeitigem Trend zwei Varianten geben: SPÖ 68 - ÖVP 66 - FPÖ 21 - Grüne 21 - BZÖ 7 oder SPÖ 67 - ÖVP 66 - FPÖ 21 - Grüne 21 - BZÖ 8. Offiziell gibt es von keiner Landeswahlbehörde eine Aussage über erste vorliegende Ergebnisse. Wie es tatsächlich ausgegangen ist, wird Montag am späten Abend bekannt gegeben.

Der Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, wollte den Trend auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren: "Das ist alles Kaffeesudleserei." Noch bis Montag 12.00 Uhr können Wahlkarten aus dem Ausland eintreffen. Erst danach wird ein vorläufiges Endergebnis inklusive Wahlkarten vorliegen.

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