Niederösterreichs FP-Kandidat überschattet mit Germania-Skandal heutige Wahl
Unmittelbar vor der heutigen Landtagswahl in Niederösterreich forderte Bundespräsident Alexander Van der Bellen im gestrigen Ö1-Mittagsjournal den Rücktritt von Landbauer, „sonst hat die FPÖ ein Problem“. VP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat gestern zudem eine Zusammenarbeit mit Landbauer nach der Wahl ausgeschlossen.
Mikl-Leitner: "Keine Basis für Zusammenarbeit"
Beiden geht es um den „sorglosen Umgang mit Antisemitismus“, den sie Landbauer attestieren. Der Bundespräsident zieht in Zweifel, dass der 31-jährige Spitzenkandidat der niederösterreichischen Blauen nichts von den antisemitischen Liedtexten seiner Burschenschaft Germania gewusst habe. Landbauer war immerhin Vizechef der extrem rechten Verbindung bis zum Aufliegen der Affäre in dieser Woche.
Verfahren
In einem dieser Texte wurde die Vergasung von Juden – „die siebte Million schaffen wir auch noch“ – besungen. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile vier Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz gegen vier Burschenschafterkameraden von Landbauer eröffnet.
Wirbel
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verurteilte das Liederbuch scharf und erklärte in Reaktion auf diese jüngste Affäre, dass er „keine Antisemiten in der FPÖ“ wolle, aber er stellte sich hinter Landbauer.
Im ÖSTERREICH-Gespräch erklärt Strache, dass er Landbauer glaube, dass er den Text nicht gekannt habe. Dass Landbauer Landesrat werden kann, gilt aber seit gestern als ausgeschlossen. Hält die FPÖ ihn weiter?