26.04

Danke, Frau Rosenkranz, für die Blamage

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So kommentiert das Ausland das Abschneiden von Rosenkranz.

Peinlich. Fast 16 Prozent für „die Rechtsextremen in Österreich“, kommentieren französische Medien entgeistert das Abschneiden von Barbara Rosenkranz bei der Präsidentenwahl. Von der "Reichs Mutter“ aus "Hitlers Geburtsland“ berichten die britischen Kollegen nicht minder kritisch. Sämtliche internationalen Medien widmen sich wieder einmal Österreich. Und allesamt wundern sich ein wenig, was denn da los sei in der Alpenrepublik, die schon Rekordergebnisse für Jörg Haider hervorgebracht hatte...

"Blamage für Rosenkranz“, "blauer Absturz“ und weit unter den Erwartungen, liest man hingegen in den heimischen Medien. Warum aber klafft die Wahrnehmung über das blaue Abschneiden so auseinander? Sind wir schon so abgebrüht, dass wir 16 Prozent für eine ultranationale Kandidatin als „wenig“ empfinden? Oder sind die internationalen Kollegen einfach überkritisch mit "Hitlers Geburtsland“?

Hexenjagd
"Kellernazi“ darf man Frau Rosenkranz per Urteil des Europäischen Gerichtshofs nennen. Und genauso wird die "deutsche Mutter“ auch international wahrgenommen. Auch bei uns weiß man nur zu gut, wer Frau Rosenkranz ist und wofür sie steht. Aber hier weiß man auch, wie hoch das Potenzial der FPÖ wirklich ist. Bis zu 30 Prozent hätte etwa Heinz-Christian Strache mit einem moderateren Wahlkampf gegen Heinz Fischer erreichen können. Frau Rosenkranz fühlt sich als „Opfer einer unglaublichen Hexenjagd“, verfolgt durch die "bösen“ Medien, die politische Konkurrenz, schlicht von allen, die ihr schlichtes Weltbild nicht teilen. Sie sollte einmal einen Blick in ausländische Medien machen. Denn dann wüsste sie, dass nicht sie unser, sondern Österreich ihr Opfer ist. "Danke“, Frau Rosenkranz, für die internationale Blamage...

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