ÖVP-Plakate

Neuer Wirbel um VP-Agentur für Wien-Wahl

Teilen

Vielerorts werden schon Stimmen über die "ungünstige" Wahlwerbung der ÖVP laut. Pilz kritisiert die Verbindung der ÖVP und der Werbeagentur.

Wiens roter Bürgermeister ist "erfreut" und hat sich auch schon artig bei der Wiener ÖVP für die Werbung "bedankt". Immerhin hängen seit dieser Woche Plakate der ÖVP-Wien mit dem Konterfei von Michael Häupl in ganz Wien.

Das neue schwarze Plakat sorgt nun aber nicht nur für Amüsement. Mittlerweile erregt auch die dafür zuständige Werbeagentur die politischen Gemüter: Der Geschäftsführer der Headquarter Agentur mit Sitz in Innsbruck und Wien ist schließlich niemand Geringerer als Christoph Ulmer.

Der war einst mächtiger Kabinettschef von Ex-VP-Innenminister Ernst Strasser.

Und unterhält bis heute besonders enge Bande zur ÖVP: Unter VP-Innenminister Günther Platter erhielt Ulmer etwa einen Auftrag für "strategische Beratungsleistungen für die Ressortführung" in Höhe von 250.000 Euro. Auch Innenministerin Maria Fekter nützte Ulmers Beratungsdienste für ihr Ressort.

Grün-Aufdecker Peter Pilz will nun von allen "VP-Ministerien wissen, ob sie Ulmers Beratungen auch in Anspruch genommen" hätten. Der Verdacht von Pilz: "Es stellt sich die Frage, ob Ulmer die Werbung für die ÖVP Wien günstiger als üblich gestaltet."

Knapp vor der Wiener Wahl hat die schwächelnde Wiener VP damit wenigstens für Schlagzeilen gesorgt …

Pilz: "Bandion muss Finanzierung der Parteien prüfen"

Peter_tz_SINGER
Peter Pilz
© TZ Österreich / Singer

(c) TZ Österreich / Singer

Anfang der Woche waren die Grünen Peter Pilz und Rolf Holub in Kroatien. Dort haben sie allerdings nicht die Küche oder das Meer erforscht, sondern die kroatische Staatsanwaltschaft besucht. Jede Menge Spuren führen ja von der Hypo Alpe Adria direkt nach Kroatien. Der in U-Haft befindliche Ex-Chef der Bank, Wolfgang Kulterer, steht auch wegen Verbindungen zu Ex-General Zagorec und mutmaßlich fauler Kredite im Visier der Justiz. Auch Jörg Haiders Name fällt in diesem Zusammenhang auffallend oft – nicht jedoch in Kroatien. Pilz berichtet: "Die Ermittler hatten von uns die Namen der Ex-FP-Finanzreferenten Fischl und Neudeck erfahren. Es scheint keinen Ermittlungsauftrag bezüglich Parteifinanzierungen und Haider zu geben. Dafür habe ich null Verständnis." Pilz will nun mit Justizministerin Bandion-Ortner "darüber reden".

ORF-Stiftungsrat: "Amon-Wahl ist Humbug"

amon_APA
Karl Amon ORF
© APA

(c) APA

Bei der ORF-Stiftungsratssitzung am 9. September soll Karl Amon zum Radiodirektor bestellt werden. Derzeit hat er allerdings nur die roten Stiftungsräte auf seiner Seite: Die VP bleibt ablehnend, die FPÖ ebenfalls, und nun lehnt ihn auch der Kärntner ORF-Stiftungsrat Siggi Neuschitzer ab: "2011 wird man zwei Direktoren abschaffen. Warum braucht man jetzt unbedingt einen neuen Radiodirektor? Das kostet den ORF rund 750.000 Euro. Die Wahl Amons wäre Humbug und eine Geldvernichtung. Ich habe nichts gegen ihn, aber das kann ich als Unternehmer nicht mittragen."
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.