Die letzte Rede von Christian Kern am roten Parteitag in Wels sorgt für Spannung in der Partei.
Dass Christian Kern in der roten Welt nicht nur wohlgelitten ist, ist ein offenes Geheimnis. Trotzdem geht kaum ein SPÖ-Kenner von einem Eklat beim SPÖ-Parteitag aus.
Dass ein Parteivorsitzender eine Abschiedsrede vor den Delegierten halte, sei üblich, hört man von Wien bis Vorarlberg.
Einige SPÖ-Strategen dürften aber aus anderen Gründen besorgt sein: „Kern ist ein sehr guter Redner. Das macht es für jeden Nachredner schwieriger“, sagt etwa ein Roter.
Offenbar wird befürchtet, dass die neue SPÖ-Spitze dagegen „verblassen“ könnte. Da der Parteitag allerdings auf zwei Tage angelegt ist, werde sich da schon ein Modus finden, beruhigen andere.
Inszenierung. Dass der Ex-Kanzler eine „Abrechnungsrede“ halten könnte, wie vereinzelte SP-Funktionäre befürchten, kann hingegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Kern dürfte beim Parteitag viel mehr an seine erste, viel gelobte Rede anschließen, in der er vor „Machtversessenheit und Zukunftsvergessenheit“ gewarnt hatte. Ein Kenner des Ex-Kanzlers geht zudem davon aus, dass er dort Pamela Rendi-Wagner „sehr loben“ werde.