DAS SAGT ÖSTERREICH

Die Stärke der Länderchefs ist jetzt gut

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Stärken. In der Pan­demie war die Macht der Bundesländer – besser gesagt ihrer politischen Organe – durchaus pro­blematisch. Mehrere Bundesländer steuerten etwa vor der zweiten, dritten und vierten Welle zu spät gegen.

Jetzt, während der dazukommenden Gas- und Teuerungskrise, ist diese Stärke der Bundesländer hingegen gut. Egal, ob es durch wahlkampfbedingte Angst getrieben gewesen sein mag: Es war wichtig, dass Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit dem Strompreisdeckel vorgeprescht ist. Sie hat gespürt, dass die Stimmung im Land kippt. Und es ist ebenso entscheidend, dass der neue VP-Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler, den Strompreisdeckel unterstützt und im oe24.TV-Interview jetzt auch sagt, dass „besondere Zeiten besondere Lösungen erfordern“, und sich auch offen für Preisdeckel für Lebensmittel zeigt.

In Krise können wir uns Dogmen nicht leisten

Welten. Wiens SP-­Bürgermeister Michael Ludwig wiederum versucht sinnigerweise eine Allianz mit seinen VP-Kollegen. Die Lan­deshauptleute und die Sozialpartner – ÖGB-Boss Wolfgang Katzian hat viele wichtige Vorschläge gemacht – sollten von der Regierungsspitze als wichtiger Motor verstanden und genützt werden. Der Kanzler hat recht, wenn er jetzt einlenkt. In dieser Jahrhundertkrise können wir uns Dogmen nicht leisten. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.