Kurz fliegt für 24 Stunden nach Moskau. Warum er jetzt Putin im Kreml trifft.
Moskau. Kanzler Sebastian Kurz möchte in Moskau – er soll, wie berichtet, am Mittwoch Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Kreml treffen – einen Spagat schaffen. Einerseits möchte sich der VP-Kanzler vor der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 als „Brückenbauer zwischen Ost und West“ anbieten. Andererseits will er in Moskau auch seine Treue zu EU-Beschlüssen demonstrieren.
Die FPÖ wäre ja bekanntlich für den raschen Abbau der EU-Sanktionen gegen den Kreml. Kurz würde diese gerne schrittweise abbauen, aber eben nur in Absprache mit der EU.
Beobachtung. In Berlin wird die Moskau-Visite von Kurz jedenfalls genau beobachtet werden. Immerhin gibt es in deutschen Geheimdienstkreisen Bedenken wegen der Kreml-Nähe der FPÖ.
Im Juni soll Putin jedenfalls die Gegen-Visite antreten: Er wird zur 50-Jahre-Jubiläumsfeier von OMV-Gazprom in Wien erwartet. Kurz sendet im Vorfeld seines Russlandbesuches freundliche Signale aus: „Friede in Europa ist nur mit Russland möglich“.