Politik-Insider

Warum Wrabetz noch länger ORF-Chef bleiben könnte

Teilen

Mit einer erneuten Wiederwahl würde er zum längstdienenden Generaldirektor des ORF werden.

Heute wird Lothar Lockl das erste Mal als grüner Stiftungsrat an der ORF-Aufsichtsratssitzung teilnehmen. Thema der Sitzung werden Finanzen sein. Der Öffentlich-Rechtliche hat einen Sparbedarf von 75 Millionen Euro und stöhnt über die Coronaviruskrise – besser gesagt über deren Folgen auf den Wirtschaftsmarkt. SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer versuchte daher bereits eine Erhöhung der ORF-Gebühren zu ventilieren.

Etwas, das die ÖVP strikt ablehnt. Und auch Lockl – und damit die Grünen – halten offensichtlich wenig davon, die Gebühren anzuheben.

Allerdings hat auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz – im Unterschied zu seinen deutschen Kollegen, wo die Gebühren bereits erhöht wurden – diese Forderung auch nicht erhoben. Zumindest öffentlich hat man von Wrabetz nichts dergleichen gehört. Was wiederum die Spekulation wieder verstärkt, dass Wrabetz bei der ORF-Geschäftsführungswahl 2021 noch einmal kandidieren – und so zum längstdienenden General werden – könnte.

Das erste Mal wurde ­Wrabetz 2006 gewählt – damals von einer Allianz von SPÖ, FPÖ und Grünen gegen den Willen der ÖVP. 2011 wurde Wrabetz – mit Unterstützung der ÖVP – wiederbestellt. Versuche des damaligen SPÖ-Kanzlers Werner Faymann, ihn abzulösen, scheiterten. 2016 schaffte Wrabetz ­erneut eine Mehrheit. Und ORF-Insider sowie Politiker glauben, dass er „wirklich noch einmal eine Mehrheit erringen könnte“.

Isabelle Daniel

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.