Hofer soll den Staatstragenden, Kickl den FP-Rambo geben.
Ab Ende August wollen FPÖ-Chef Hofer und Kickl beide durch das Land tingeln.
Wien. Herbert Kickl klettert derzeit in Italien durch die Dolomiten. Norbert Hofer sitzt derzeit noch im Büro, bevor er seine Familie und sich auf Urlaub nach Kroatien fliegt. Auf die beiden unterschiedlichen Blauen kommt der intensive Wahlkampf schließlich erst zu.
Die Freiheitlichen – die nach dem Strache-Skandal-Video und dem Aus der Koalition noch Wunden lecken – bleiben ihrer Strategie treu, einen möglichst kurzen Wahlkampf zu fahren. Dafür führen sie ihn zu zweit. FP-Chef Norbert Hofer und Ex-FP-Innenminister Herbert Kickl werden – unabhängig voneinander – durch das ganze Land fahren.
FP-"Good Guy": Norbert Hofer
© APA/HERBERT NEUBAUER
Hofer soll den Netten, Kickl den Rambo geben
Taktik. Dabei setzen die Freiheitlichen auf eine Doppelstrategie: Hofer soll den verbindlich Netten geben, der der ÖVP und blauen Wählern signalisiert, dass seine Partei weiter regieren wolle. Kickl soll – entsprechend seines Stils als Ex-Minister und langjähriger FP-Wahlkampfmanager – den „Rambo“ geben, der die klassische blaue Kernklientel ansprechen soll.
Kickl gilt in der ÖVP freilich als Ausschließungsgrund einer neuerlichen VP-FP-Koalition. Genau auf diese Karte will der leidenschaftliche Bergsteiger jetzt setzen und wieder einmal mit „Jetzt erst recht“-Parolen punkten. Ob das noch einmal aufgehen kann?
FP-"Bad Guy": Herbert Kickl
© APA/HERBERT PFARRHOFER
ÖVP-Westachse will kein Comeback von Türkis-Blau
VP-Landeshauptleute aus Tirol, Vorarlberg und Salzburg bremsen.
Bregenz. Vorarlbergs VP-Landeshauptmann Markus Wallner attestiert der FPÖ ein „mangelndes Unrechtsbewusstsein“ nach der Ibiza-Affäre um Strache. Seine Kollegen aus Tirol, Günther Platter, und Salzburg, Wilfried Haslauer, sehen das ähnlich. Für sie ist eine Neuauflage von Türkis-Blau alles andere als eine „ausgemachte Sache“.
Diese Westachse der ÖVP ist dabei keine Minderheit mehr. Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer dürften eher auf der Bremse stehen und der FP misstrauen.