Porträt

Das ist Peter Moosmann

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Peter Moosmann löst Andreas Gall als Technik-Chef ab.

Der neue Technische Direktor des ORF ist ein alter Bekannter: nämlich Peter Moosmann (56). Der gebürtige Vorarlberger wurde bereits 1998 vom damaligen ORF-Chef Gerhard Weis als Technik-Chef engagiert und vier Jahre später von Andreas Gall abgelöst. Nun verhalf der künftige ORF-Chef Alexander Wrabetz dem gelernten Radio- und Fernsehtechniker zu altem Amt und Würden - ein Zugeständnis an die Technik-Betriebsräte im ORF-Stiftungsrat, sorgte doch Moosmann als Technik-Chef einst für eine höhere Gehaltseinstufung von SPÖ-Arbeitnehmervertretern.

"Troubleshooter"
Moosmann, am 25. Juni 1950 in Bregenz geboren, kam vor mehr als zehn Jahren von Vorarlberg als "Troubleshooter" auf den Wiener Küniglberg. Dem Chef der Fernseh-Produktionstechnik kam die Aufgabe zu, aus hoch bezahlten Technikern Freiberufler auf Vertragsbasis zu machen. Dies soll ihm so gut gelungen sein, dass er von Gerhard Weis gleich einmal mit höheren Weihen betraut wurde. Monika Lindner tauschte den Direktor vier Jahre später wieder aus. Das Büro des Technischen Direktors räumte Moosmann damals nach Medienberichten nur widerwillig.

"Weißen Elefanten"
In den vergangenen fünf Jahren gehörte der Vorarlberger der im ORF nicht vom Aussterben bedrohten Spezies der "Weißen Elefanten" an. Er war dem Sender Bisamberg dienstzugeteilt, allerdings mit Büro in der Argentinierstraßer im Wiener Funkhaus und zog ansonsten gemeinsam mit Elmar Oberhauser in Sachen ORF-Sport durch die Lande. In der Technikbelegschaft des ORF dürften nach der Wahl von Moosmann nicht gerade die Gebisse vor Freude in die Luft fliegen. Im Gegenteil: Moosmann stieß bei Teilen der Mitarbeiter zuletzt auf heftigen Widerstand, sogar eine Unterschriftenaktion wurde gegen den neuen Chef organisiert.

"Alles im Plan"
Kritik an Moosmann gab es schon in dessen erster Amtsperiode. So monierten etwa ORF-Kuratoren, so hießen damals die Stiftungsräte des öffentlich-rechtlichen Senders, angebliche Kostenüberschreitungen beim 20,6 Millionen teuren Neubau des ORF-Newsrooms. "Alles im Plan", hieß es anno dazumal aus der ORF-Führung. Auch die freihändige Vergabe von laut Bundesvergabeamt ausschreibungspflichtigen Millionen-Aufträgen im Technikbereich sorgte für mediales Getöse. Dazu kamen ORF-interne Wehklagen über den Führungsstil Moosmanns. Der "Weiße Elefant" soll damals einiges an Porzellan zerschlagen haben, erzählt die ORF-Geschichte.

Die Befriedung der Technik-Mitarbeiter wird denn auch eine der ersten Aufgaben Moosmanns sein. Dazu kommen Herausforderungen wie die weitere Digitalisierung der ORF-Produktion sowie die Umstellung auf digitales terrestrisches Antennen-Fernsehen. Auch die Frage, ob Sanierung des ORF-Zentrums am Küniglberg oder Neubau und Neuorganisation an einem anderen Standort wird den Technik-Chef in den kommenden fünf Jahren beschäftigen. Vor allem Technik-Betriebsräte sehen in Moosmann übrigens einen Mitstreiter für den Standort Küniglberg.

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