Genitalverstümmelung

Datenbank greift nicht

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Die Datenbank zu Zwangsverheiratungen und Genitalverstümmelungen in Österreich ist ein Misserfolg.

Seit ihrer Einrichtung im Jahr 2006 unter der ehemaligen Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (V) bis Anfang dieses Jahres sind nur sieben Fälle von Zwangsehen und vier Genitalverstümmelungen gemeldet worden. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage an Frauenministerin Doris Bures (S) hervor. Die Datenbank in der "derzeitigen Form" soll daher aufgelöst werden, hieß es gegenüber der APA aus dem Ministerium am Montag. Stattdessen setzt man auf eine Informationsoffensive zur Problematik.

6.000 Frauen betroffen
Die Erstellung der Datenbank war ein Pilotprojekt, um Zahlenmaterial über das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen mit Migrationshintergrund zu sammeln. Da es sich aber sowohl bei der Genitalverstümmelung als auch bei der Zwangsheirat um Straftatbestände handelt, hätte "das Melden so nicht funktioniert", so die Erklärung im Ministerium. In Hinkunft will man nun verstärkt auf die Verbesserung der Anlaufstellen für Betroffene setzen. Bis Mitte des Jahres soll außerdem ein entsprechendes Informationspaket geschnürt werden. Laut Schätzungen sollen hierzulande übrigens 6.000 Frauen von Genitalverstümmelungen betroffen sein.

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