Mit Zulagen für Kustodiate oder differenzierten Unterricht fetten Lehrer ihr Gehalt auf.
Es war nur ein Nebensatz, aber Gabriele Heinisch-Hosek hat es damit wieder einmal geschafft, die Gewerkschaft in Rage zu bringen. Die SPÖ-Bildungsministerin kündigte an, „die eine oder andere Zulage zu überdenken“.
Tatsächlich können sich die Lehrer mit – zum Teil freiwilliger – Mehrarbeit etwas dazuverdienen. So verdient ein AHS-Klassenvorstand 1.800 Euro im Jahr mehr. Ist er etwa auch noch Kustos für Chemie-Lehrmittel, gibt es weitere 1.000 Euro oben drauf.
Reformen in der Bildung auf Zulagen aufgebaut
Für die Betreuung jeder vorwissenschaftlichen Arbeit im Rahmen der neuen Matura gibt es 260 Euro. Brisant: Auch das neue Lehrerdienstrecht ist zu einem Gutteil auf Zulagen aufgebaut. Für aufwendigere Fächer gibt es für Neueinsteiger mehr Geld: in der Unterstufe 24 Euro, in der Oberstufe 36 Euro pro Wochenstunde.
Die Gewerkschaft läuft Sturm gegen die angekündigten Kürzungen. „Das lehnen wir klar ab“, so Vorsitzender Paul Kimberger zu ÖSTERREICH.
Sparen bei Pflichtschulabschluss bringt 9 Mio.
Auch an einer anderen Front brodelt es: Die Einrichtungen für Erwachsenenbildung warnen, dass der Bund wegen des Sparkurses ab 2015 das Gratis-Nachholen eines Pflichtschulabschlusses nicht mehr finanzieren könnte. Bund und Länder haben 2012 bis 2014 je 27,3 Millionen zur Verfügung gestellt. Das Bildungsministerium soll sich nun aus dem Programm zurückziehen.