Nationalrats-, EU- und Wien-Wahl

Die nächsten 3 Wahl-Umfragen

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Wäre jetzt eine Nationalratswahl, weder SPÖ noch FPÖ hätten eine Chance auf Platz 1.

Wien. Es wird zwar schon fad, aber vielleicht ist ja das die Sensation: Auch die 18. ÖSTERREICH-Umfrage des Jahres sieht die ÖVP von Sebastian Kurz an 1. Stelle (Research Affairs, 1.002 Online-Interviews von 30. 8. bis 5. 9., Schwankungsbreite +/-3,2 %) – und das mit einem eindrucksvoll stabilen Wert. Konkret kommt die ÖVP auf 33 % – und das seit Mai. Die Kanzlerpartei liegt damit beständig einen Prozentpunkt über ihrem Ergebnis bei der Wahl im Herbst 2017.

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Wen wählen Sie? Kurz weiter klar vorne, Kern holt auf, Strache bleibt gleich.

Die Verfolger? Am besten schlägt sich noch die SPÖ von Christian Kern, die gegenüber ihrem Wert von vor zwei Wochen auf 27 % zulegen kann. Allerdings fehlen den Roten sechs Prozentpunkte auf Platz 1.

Die FPÖ findet sich bei 23 % wieder. Keineswegs katastrophal, aber doch schon zehn Punkte von der ÖVP entfernt. Bei der Kanzlerfrage entschwebt Kurz überhaupt in lichte Höhen. 39 % würden ihn direkt zum Kanzler wählen.

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Wen wählen Sie direkt zum Kanzler? Kurz mit großem Kanzlerbonus.

Kleine bleiben klein. Bei den kleinen Oppositionsparteien geht es den Neos von Beate Meinl-Reisinger noch am besten. Weder die Grünen noch die Liste Pilz würden es derzeit in den Nationalrat schaffen.

Hoch ist auch die Zustimmung zur Regierung. Konkret sagen 55 %, sie seien mit Türkis-Blau sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die Opposition hat mit 38 % weniger Zustimmung.

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Zufriedenheit: Sind sie mit der Arbeit der Regierung zufrieden?

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Sind sie mit der Arbeit der Opposition zufrieden?

 

EU-Wahl: Es wird "arschknapp"

Im kommenden Mai wählt Europa. Platz 1 ist umstritten, die FPÖ legt stark zu.

Straßburg. So klar die ÖVP bei der Nationalratswahl-Sonntagsfrage vorne ist, in Sachen EU wird die Wahl „arschknapp“.

Laut aktueller Research-Affairs-Umfrage (30. August bis 5. September, 1.002 Online-Interviews, Schwankungsbreite +/-3,2 %) ist für die Wahl zum Europäischen Parlament, die in Österreich am 26. Mai nächsten Jahres stattfindet, ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zu erwarten.

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Wer soll nach Brüssel? ÖVP und SPÖ Kopf an Kopf.

Derzeit kommt die ÖVP auf 28 %. Das ist zwar Platz 1, aber die SPÖ lauert mit 27 % ganz knapp dahinter. Bei der EU-Wahl 2014, also in der Vor-Kurz-Ära, hatte der Vorsprung der ÖVP auf die SPÖ noch drei Prozentpunkte betragen. Viel wird darauf ankommen, welchen Spitzenkandidaten die Sozialdemokraten bis zum Beginn des Wahlkampfs noch aus dem Hut zaubern. Tritt gar SPÖ-Chef Christian Kern selbst an? Er hat jedenfalls die Europawahl eindeutig zur Chefsache erklärt.

Die FPÖ mit Spitzenkandidat Harald Vilimsky kommt auf 24 % – das ist ein satter Gewinn von über vier Prozentpunkten gegenüber 2014 für die europakritische Partei mit guten Kontakten zu deklarierten Europa-Feinden in Frankreich, Deutschland oder Italien.

Die Neos werden aus heutiger Sicht um einen Prozentpunkt auf 9 % zulegen können, die Grünen hingegen stürzen ab, werden voraussichtlich „gedrittelt“ und liegen nur mehr bei 5 %.

Die Liste Pilz wird nach dieser Umfrage (2 %) keine große Lust haben, anzutreten; mit einem routinierten Spitzenkandidaten Johannes Voggenhuber wäre aber sicher mehr herauszuholen.

Spannend. Immer­hin 86 % haben vor, sicher oder zumindest wahrscheinlich an der Wahl teilzunehmen. Nur 4 % werden bestimmt nicht wählen gehen. Bemerkenswert: Bei jenen, die sicher an der Europawahl teilnehmen wollen, ist es die SPÖ, die klar an der ersten Stelle liegt: 29 % Rot, nur 25 % Türkis.

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Nehmen Sie an der EU-Wahl teil? 56% sagen sicher - und die wählen SPÖ

 

Wien-Wahl: FPÖ-ÖVP plus Neos haben die Mehrheit

Die SPÖ zwar vorn, die Grünen aber in Trümmern. Wien könnte blau-türkis-pink werden.

Wien. Michael Ludwigs Wahlstrategie kann man sich jetzt schon ausrechnen: Er muss vor einem blauen Bürgermeister warnen. Denn genau so einer ist in Wien laut der aktuellen ­ÖSTERREICH-Stadtumfrage (30. August bis 5. September, 415 Online-Interviews, Schwankungsbreite 4 %) realistisch.

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Wen wählen Sie in Wien? Michael Ludwigs SPÖ ist klar vorn - die Grünen allerdings sind k.o.

Konservative Mehrheit. SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig kann diese Umfrage mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen: Er persönlich hat ausgezeichnete Werte, und die SPÖ liegt auch noch mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1, doch die Gefahr für ihn ist groß, dass er von einer konservativ-bürgerlichen Mehrheit gestürzt werden könnte.

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Wer soll Bürgermeister werden? Ludwig gewinnt die Stadtchef-Wahl.

Die Ergebnisse im Detail: Die SPÖ kommt auf 35 %, wäre bereits heute Neuwahl. Das ist zwar die Mehrheit, doch ein kräftiges Minus von fast fünf Prozentpunkten gegenüber der Wahl im Jahr 2015.

Auch die FPÖ verliert gegenüber der 2015er-Wahl immerhin 2,8 Prozentpunkte, bleibt aber stärkste Herausforderin der SPÖ – auch wenn sich die ÖVP verdoppeln kann. Von ihrem historisch schlechtesten Wert (9,2 %) schnellt sie auf 18 Prozent hoch. Die Wiener ÖVP würde damit die Landespartei sein, die unter Sebastian Kurz am stärksten zulegen würde.

Sehr beachtlich schlagen sich auch die Neos, die mit 8 % der Stimmen rechnen könnten. Halbiert hingegen würden die Grünen, sie wären nur mehr mit 6 % im Wiener Rathaus.

Das ergibt für die SPÖ eine brisante Situation, denn ihr ist der Koalitionspartner vollkommen weggebrochen. ÖVP und FPÖ könnten schon mit 46 % ­einer Mandatsmehrheit sehr nahe kommen, gemeinsam mit den Neos ginge sich in jedem Fall eine konservative Mehrheit gegen die SPÖ aus.

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