Wieder ein SPÖ-Fauxpas. Nach Kern-Aus und Kandidaten-Streit geht es um ein Gemälde.
Wien. Die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner muss sich schon wieder mit einem Zwischenfall in der SPÖ-Chefetage herumschlagen – diesmal geht es um ihren engsten Vertrauten, den SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda. Dabei wollte die SPÖ-Chefin endlich als führende Oppositionspolitikerin Tritt fassen.
Im ÖSTERREICH-Interview lässt Rendi durchaus mit Ansagen aufhorchen: Das auf Betreiben vor allem des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig abgemilderte Statut bleibe in der Light-Fassung. Soll heißen: Nur wenn es im Vorstand eine Mehrheit für eine Mitgliederbefragung gibt, wird ein Koalitionspakt den SPÖ-Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Und: Altgediente Funktionäre brauchen eine 2/3-Mehrheit nur mehr dann, wenn sie auf einer Bundesliste kandidieren. Die Jusos und die steirische SPÖ wollten zum ursprünglichen Modell zurück – das werde laut Rendi eben nicht geschehen. Durchaus ein Machtwort also. Dazu kündigte sie eine Verfassungsklage gegen die Kassenreform an.
ÖVP ätzt über Protzerei. Doch dann kam Thomas Drozda: Wie die Presse berichtete, hat der einstige Kulturminister ein Gemälde aus dem Belvedere, das er in seinem Ministerbüro hängen hatte, in die Parteizentrale mitgebracht. Die Aufregung war groß: ÖVP-General Karl Nehammer wetterte – mit Blick auf die Luxusuhr, mit der Drozda fotografiert worden war: „Rendi-Wagner muss Drozdas Protzen beenden.“ Rendi reagierte – Drozda habe die Rückkehr des Bildes längst veranlasst.