Das sagt ÖSTERREICH

Dieser Fall muss Österreich wachrütteln

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Der tragische Tod der engagierten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr muss alle Alarmglocken schrillen lassen. Die Oberösterreicherin setzte sich beherzt für die Impfung ein – und wurde deswegen von einem Social-Media-Mob verfolgt. Unterstützung der Behörden und der Politik erhielt sie viel zu spät.

Dieser schreckliche Fall zeigt, wie radikal und gefährlich die Impfgegner­szene mittlerweile vorgeht. Diese Drohungen sind längst nicht mehr auf Kanäle wie Telegram beschränkt, sondern – wie wir zuletzt auch bei den Auftritten von Bundespräsident Alexander Van der Bellen gesehen haben – auch im „realen“ Leben angekommen.

Die Politik muss endlich handeln: Es braucht viel schärfere Strafen für Drohungen auf Social Media (die dann auch umgesetzt werden müssen). Es braucht vor allem aber auch ein kompromiss­loses Vorgehen gegen die radikale Impfgegner­szene. Hier geht es nicht um jene, die der Impfung skeptisch gegenüber­stehen, sondern um die Verrückten, die ganz offen mit Gewalt und Mord drohen (egal, ob im Internet oder auf der Straße).

Im Fall von Lisa-Maria Kellermayr braucht es jetzt volle Aufklärung. Wie konnte es passieren, dass die Justiz das Ermittlungsverfahren eingestellt hat? Warum wurden die Täter noch immer nicht ausgeforscht? Das Behördenversagen gehört restlos aufgearbeitet. Dieser Fall muss Österreich wachrütteln.

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