Pröll gegen Hundstorfer

Duell um die Hofburg

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Beide wollen in den nächsten Tagen ihre Kandidatur offiziell bekannt geben.

Pröll gegen Hundstorfer – das wird brutal. Die beiden Polit-Profis wollen sich einen Hofburg-Wahlkampf auf Biegen und Brechen liefern. Mit SPÖ und ÖVP im Volleinsatz.

  • Erwin Pröll wird sich am Sonntag vom ÖVP-Parteivorstand volle Loyalität, Unterstützung und finanzielle Hilfe schwören lassen.
  • Rudolf Hundstorfer wird nächste Woche am Freitag, dem 15. Jänner, im SPÖ-Parteipräsidium zum Kandidaten hochgejubelt werden.

Schützenhöfer: »Pröll ist Fels in der Brandung«
Beide Kandidaten sind Polit-Schwergewichte ihrer Partei. Hinter Pröll stehen die Niederösterreich-Partei, der Bauernbund – und der komplette ÖVP-Parteiapparat.

Der Steirer-Chef Hermann Schützenhöfer sieht Pröll „in dieser Zeit der Irritation“ als „Fels in der Brandung“. Und auch der oberösterreichische Landesfürst Josef Pühringer wünscht sich „den erfahrenen Politiker“ in die Hofburg.

Hundstorfer kann sich auf die Wiener SPÖ, Gewerkschaft und Pensionisten verlassen. Deren Chef Karl Blecha sagt: „Er ist eine Lichtgestalt.“

Der Druck ist hoch, für beide Parteien geht es um viel.

  • Die ÖVP will die Hofburg zurückerobern und vor der nächsten Nationalratswahl einen entscheidenden Sieg gegen die „Roten“ einfahren – und Faymann demontieren.
  • Die SPÖ weiß, dass sie die Hofburg halten muss, weil sonst am SPÖ-Parteitag im Oktober auch eine Führungsdiskussion über Kanzler Faymann angesagt wäre.

Beide Parteien werden für den Wahlkampf alles mobilisieren. Mindestens 7 Mio. Euro – vermutlich aber bis zu 10 Mio. Wahlkampf-Budget.

  • Pröll wird harte Kritik an der Regierung üben, vor allem an der Flüchtlingspolitik. Brutale Attacken gegen Faymann inklusive.
  • Hundstorfers Manko: Er muss die Arbeitslosen-Zahlen verteidigen. Sein Vorteil: Er hat die Gewerkschaft auf seiner Seite und will als „sozialer“ Präsident auftreten.

Im Mai ist Showdown: Pröll gegen die „Faymann-Versager-Regierung“. Rudi gegen die „Pröll-Partei“. Das wird ein Watschen-Duell der Sonderklasse …

Blecha: „Er ist eine Lichtgestalt“

ÖSTERREICH: Man hört, Sie hätten gern Franz Vranitzky als Bundespräsidentschaftskandidaten der SPÖ.
Karl Blecha: Nein, Vranitzky hat vom ersten Tag an gesagt, er stehe nicht zur Verfügung.

ÖSTERREICH: Jetzt soll es Rudolf Hundstorfer für die SPÖ machen.
Blecha: Er ist eine Lichtgestalt in der Politik! Man braucht sich nur anzusehen, was er als Sozialminister geleistet hat.

ÖSTERREICH: Er hat Ihre Unterstützung?
Blecha: Natürlich. Hundstorfer hat viel für die Sicherheit der Pensionen und damit für uns Pensionisten getan.

Pühringer: „Erfahren und erfolgreich“

ÖSTERREICH: Sind Sie für einen Präsidentschaftskandidaten Erwin Pröll?
Josef Pühringer: Das ist doch ganz klar: Wenn er antritt, werden wir alle hinter ihm stehen.

ÖSTERREICH: Was bringt Pröll Ihrer Meinung nach an Vorzügen für das Amt mit?
Pühringer: Erwin Pröll ist ein überaus erfahrener Politiker. Und das ist – gerade unter krisenhaften Bedingungen – die wichtigste Voraussetzung für den Einzug in die Hofburg. Außerdem ist Pröll einer der erfolgreichsten österreichischen Politiker unserer Zeit.

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