In Wien und Steiermark

ELGA erfolgreich gestartet

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Die Ärztekammer hält das System nicht für praxistauglich und zu teuer.

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) hat am Mittwoch einen erfolgreichen Start hingelegt. Wie die Geschäftsführerin der ELGA GmbH, Susanne Herbek, der APA mitteilte, wurden das gesamte System in Spitälern in der Steiermark und in Wien sowie das ELGA-Portal plangemäß hochgeschaltet. Dabei seien keine Probleme gemeldet worden.

Um acht Uhr wurde mit der Aufschaltung begonnen. Herbek betonte, dass dabei auch den Sicherheitssystemen besondere Beachtung geschenkt worden sei. "Seit neun Uhr läuft das System klaglos." Die ELGA-Geschäftsführerin zeigte sich auch zufrieden, dass die Umstellungsarbeiten über das Wochenende problemlos geklappt haben.

Hohe Anforderungen

Die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten galten einerseits den hohen Anforderungen an Datenschutz, Datensicherheit und Anwenderfreundlichkeit. Andererseits mussten für die Inbetriebnahme von ELGA technisch hoch komplexe Strukturen geschaffen und die bestehenden EDV-Systeme der öffentlichen Spitäler in der Steiermark und Wien angepasst werden. Vor dem heutigen Start wurde das komplette System nochmals auf Herz und Nieren geprüft und technisch freigegeben. "Alle Systeme sind auf Grün. Unser Lob und Dank richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Organisationen. Denn nur gemeinsam ist es möglich, ein Projekt dieser Größenordnung auch in die Tat umzusetzen", betonten Herbek und Hubert Eisl, technischer Geschäftsführer der ELGA GmbH.

Mit ELGA gestartet sind am Mittwoch die Landeskrankenhäuser der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz sowie das Krankenhaus der Elisabethinen in Graz, das Marienkrankenhaus Vorau und das Neurologische Therapiezentrum in Kapfenberg. Damit sind in der Steiermark bereits 90 Prozent der stationären Fälle und über 93 Prozent der ambulanten Frequenzen abgedeckt.

Mehrstufige Inbetriebnahme
In Wien erfolgt die Inbetriebnahme mehrstufig: Am Mittwoch haben fünf Abteilungen des Krankenhauses Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel begonnen, die weiteren Spitäler und Pflegewohnhäuser folgen bis zum Jahresbeginn 2016 schrittweise. Das AKH Wien wird im Frühjahr 2016 mit ELGA in Betrieb gehen. Die e-Medikation startet im ersten Halbjahr 2016 im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Der flächendeckende Ausbau von ELGA soll 2017 abgeschlossen sein.

Gleichzeitig mit den Spitälern hat auch die ELGA-Ombudsstelle in Wien und in der Steiermark am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Überdies ist nun auch das ELGA-Portal österreichweit online und in Vollbetrieb.

Gespeichert werden von jedem Patienten zunächst die ärztlichen und pflegerischen Entlassungsbriefe aus dem Spital, die Labor- und die Radiologiebefunde, Röntgenbilder allerdings nicht. Rückwirkend werden keine Befunde gespeichert. Deshalb wird sich vorerst für die Bürger noch nicht viel ändern. Erst im Laufe der Zeit werden sich die Befunde im System sammeln, und die Bürger müssen sie dann nicht mehr selbst zum Arzt mitnehmen. Gespeichert werden die Daten nicht zentral, sondern sie werden vernetzt. Die E-Card dient als Zugangskarte.

Verbesserung des Informationsflusses

Herbek hob als wesentlichen Vorteil vor allem die Verbesserung des Informationsflusses hervor. "Das nützt nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch deren behandelnden Ärzten. Denn mit ELGA sind wichtige Gesundheitsdaten genau dann verfügbar, wenn sie gebraucht werden."

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