Ankunft in Linz

Erste Soldaten aus dem Tschad zurückgekehrt

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25 Soldaten sind aus dem Tschad zurück- vor allem die Hitze setzte ihnen zu. Das Mandat endet im Juni, diskutiert wird eine Verlängerung.

"Das Härteste war die Hitze." Darüber waren sich die ersten 25 österreichischen Soldaten einig, die Donnerstagnachmittag in Linz-Hörsching von ihrem Hilfseinsatz im Tschad zurückgekehrt sind. Sie waren mit dem Aufbau eines Camps inklusive Stromversorgung sowie Klima- und Beschattungsanlage beschäftigt.

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(c) APA, Einsatz im Tschad

Temperaturen über 50 Grad
Das Schlimmste seien der Staub und die Mittagshitze gewesen, berichtete Oberstabswachtmeister Konrad Zankl. Die Soldaten hatten zum Teil mit Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius zu kämpfen. Mithilfe der errichteten Beschattungsanlage konnte ein Rückgang von 15 Grad erreicht werden. "Darum haben uns die anderen Nationen beneidet", erklärte Zankl.

Major Wolfgang Schneider lobte besonders die Zusammenarbeit mit den übrigen Staaten. Der Einsatz sei zwar sehr anstrengend gewesen, mit der Hitze seien die Einsatzkräfte aber rasch zurecht gekommen. Auf ihre Familien würden sie sich nun am meisten freuen, betonten die Soldaten. "Und auf ein gutes österreichisches Essen", sagte Major Dieter Merkinger, der den Aufbau des Camps leitete.

Pioniere waren sechs Wochen in der Krisenregion
Die Gruppe von Pionieren war rund sechs Wochen in der afrikanischen Krisenregion. Die anderen Soldaten - darunter Ärzte und Sanitäter - bleiben voraussichtlich länger. Ihr Einsatz kann mehrere Monate dauern, besonders viele kommen aus der Steiermark und aus Niederösterreich.

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(c) APA, Ankunft in Linz

Darabos will Tschad-Mission verlängern
Verteidigungsminister Norbert Darabos strebt offenbar eine Verlängerung des Einsatzes des österreichischen Bundesheeres im Tschad an. Der Minister könne sich eine Verlängerung bis März 2009 vorstellen, hieß es. Er sei in dieser Frage in Gesprächen mit Außenministerin Ursula Plassnik, so Darabos.

Mandat läuft Ende Juni aus
Das Mandat für den Einsatz des Bundesheeres im Rahmen der EU-Militärmission (EUFOR) zum Schutz von Flüchtlingen und Hilfsorganisationen im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik an den Grenzen zum Sudan läuft mit 30. Juni aus. Nach der geplanten Verlängerung würde das Mandat insgesamt ein Jahr betragen.

Nach den Angaben von Darabos sind derzeit 150 (von zugesagten 160) österreichische Soldaten an Ort und Stelle im Tschad im Einsatz, darunter drei Frauen. Die Lage sei derzeit ruhig, aber nicht stabil. Es sei nicht auszuschließen, dass es wieder eine Rebellenoffensive geben werde, er gehe aber davon aus, dass die EUFOR-Truppe davon nicht betroffen sei. Im Februar drangen die Rebellen bis in die tschadische Hauptstadt N'Djamena vor und lieferten sich dort Gefechte mit Regierungstruppen. Eine Vorhut von 15 Bundesheer-Angehörigen hielt sich damals in N'Djamena auf.

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