"Israelfeindlich"

ESC-Eklat um JJ - das sagt Danielle Spera

Medienmacherin und einst Leiterin des Jüdischen Museums Danielle Spera spricht im oe24.TV-Interview zu JJ.

Der österreichische Song Contest-Gewinner JJ sorgt weiter für Aufruhr. Nach seiner umstrittenen Forderung, den Eurovision Song Contest 2026 in Wien ohne Israel auszurichten, hagelt es Kritik. Im oe24.TV-Interview spricht die renommierte Israel-Expertin und ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums Danielle Spera Klartext: „JJ sollte Geschichte nachlernen. Israel mit Russland gleichzusetzen, ist absurd.“

„Missverständnis? Nein, das war klare Israel-Feindlichkeit“

Im spanischen „El País“ hatte JJ Israel und Russland als „Aggressoren“ bezeichnet und beide von der ESC-Teilnahme ausgeschlossen sehen wollen. Nach einem Shitstorm ruderte er zurück: „Falls meine Worte missverstanden wurden…“ Spera kontert: „Was gibt es da zu missverstehen? Israel wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal angegriffen – mit Massakern, Vergewaltigungen und über 1.200 Toten. Bis heute halten Terroristen 60 Geiseln in unterirdischen Tunneln gefangen – seit 600 Tagen!“

Spera, die erst vor einer Woche in Israel war, kritisiert die „verzerrte Wahrnehmung“: „Israel führt keinen Angriffskrieg wie Russland, sondern verteidigt sich gegen eine Terrororganisation, die seine Auslöschung zum Ziel hat. Die Hamas nutzt Krankenhäuser und Schulen als Schutzschilde – und die Welt schaut weg.“

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte zuvor betont: „Man muss hinter Israels Existenzrecht stehen – aber Kritik an der Regierung Netanyahu muss möglich sein.“ Spera entgegnet: „Israel ist eine lebendige Demokratie mit arabischen Abgeordneten, dreisprachigen Straßenschildern und freien Medien. Wo ist die Kritik an Ägypten, das den Gaza-Streifen blockiert? Oder an der Hamas, die Hilfsgüter stiehlt?“

„Juden werden an US-Unis attackiert“

Die Lage sei global eskaliert, warnt Spera: „Seit dem 7. Oktober erleben wir eine himmelschreiende Täter-Opfer-Umkehr. An US-Unis wie Harvard werden jüdische Studenten mit Gewalt aus Hörsälen gedrängt. In Wien gab es schon am 8. Oktober Pro-Hamas-Demos – noch bevor Israel zurückgeschossen hatte.“ Auch der Mord am israelisch-amerikanischen Paar in Washington erschüttert: „Medien nennen es ‚Tötung‘, nicht Terror. Wo bleibt die Sensibilität?“

Gaza-Krieg: „Hamas könnte den Konflikt sofort beenden“

Zum Vorwurf, Israel verschärfe die humanitäre Krise im Gaza-Streifen, sagt Spera: „Die Hamas muss Waffen niederlegen und Geiseln freilassen – dann ist der Krieg sofort vorbei. Stattdessen hetzt sie die eigene Bevölkerung auf. Die Welt sollte endlich den Aggressor benennen.“ Gleichzeitig zeigt sie Mitgefühl: „Jeder tote Israeli oder Palästinenser ist einer zu viel. Aber solange die Hamas Raketen aus Kindergärten abfeuert, wird es keinen Frieden geben.“

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