Im Wiener Urania Kino

EU-Wahl: NEOS starten mit Meinl-Comeback

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Die NEOS starteten mit einer Großveranstaltung im Urania-Kino in die Schlussphase des EU-Wahlkampfs.

Von Winston Churchill als Impulsgeber für die Vereinigten Staaten von Europa über Toto Cutugno ("Insieme") bis zur Europahymne wurde in der ein oder anderen Weise alles mögliche aufgeboten, um die europäische Gesinnung der Partei zu unterstreichen.
 
EU-Wahl: NEOS starten mit Meinl-Comeback
© APA/HERBERT NEUBAUER
 
 
Aufgewertet wurde der Event dadurch, dass Beate Meinl-Reisinger nach nur wenigen Wochen Baby-Pause wieder ins Polit-Geschäft zurückkehrte. Empfangen wurde die Parteivorsitzende mit einem "Happy Birthday", gestern war sie 41 geworden. In ihrer kurzen Ansprache machte Meinl-Reisinger keinen Hehl daraus, dass man vor schwierigen Zeiten stehe - Herausforderungen in der Wirtschaft erzeugten große Sorgenfalten, es gebe neue Aggressionen in der Welt, Populismus, Nationalismus und den Klima-Wandel. Aber die NEOS stünden dafür, dass es die Chance gebe, "dass es für uns alle gut wird." Ihre Partei stehe für den europäischen Traum, einen Kontinent der Freiheit, die Vereinigten Staaten von Europa.
 
EU-Wahl: NEOS starten mit Meinl-Comeback
© APA/HERBERT NEUBAUER
 
 
Ganz zurück ist Meinl-Reisinger übrigens noch nicht. Nach dem heutigen Auftritt wird sich die Chefin noch zwei Wochen Auszeit gönnen. Mit ihrer Vertretung (Nikolaus Scherak) ist sie ohnehin hoch zufrieden, wie auch mit Spitzenkandidatin Claudia Gamon. Diese sei so souverän und stark, wie man sich das nur wünschen könne, dankte Meinl-Reisinger im Namen ihrer drei Töchter.
 
Ohnehin dominierte weibliche Prominenz in der Urania, nicht das schlechteste angesichts der männlichen "National-Brutalos", die sich derzeit in Europa breit machten, wie Generalsekretär Nikola Donig befand. Als Gast aus der Nachbarschaft war dann auch die Spitzenkandidatin der ungarischen Liberalen aufgeboten, Katka Cseh, die für eine starke EU warb, die die europäischen Staaten sowohl vor externen als auch vor internen Gefahren bewahre. "We want less Orban", lautete ihre Botschaft in Richtung des ungarischen Premiers Viktor Orban.
 
Zu den Gästen zählten neben der praktisch geschlossenen aktuellen Parteiprominenz auch NEOS-Bündnispartnerin und Abgeordnete Irmgard Griss sowie die frühere Chefin des Liberalen Forums Heide Schmidt. Nicht dabei war hingegen NEOS-Gründer Matthias Strolz.
 

Gamon bekennt sich zu Vereinigten Staaten

NEOS-Spitzenkandidatin Claudia Gamon hat beim pinken Auftakt-Event in der Urania ihr Bekenntnis zu den "Vereinigten Staaten von Europa" in den Vordergrund gestellt. Diese Vision biete die Gewissheit, dass das morgen besser als das heute sei. Man brauche "ein Europa, das liefern kann".
 
Gamon
© APA/HERBERT NEUBAUER
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Gamon konzedierte, dass vielleicht noch nicht jeder diese Vorstellung teilt, doch das sei eben die NEOS-Herausforderung: zu seinen Überzeugungen zu stehen, auch wenn noch nicht alle der gleichen Meinung seien und nicht nur für die eigene Partei anzutreten, sondern vor allem dafür, noch mehr Menschen von den Vereinigten Staaten von Europa zu überzeugen: "Die pure europäische Freiheit, das sind die Vereinigten Staaten von Europa."
 
 
In diesen wäre Europa auch verteidigungsfähig, ein schwieriges Thema, wie Gamon eingestand. Dennoch bekannte sie sich auch am Freitag zu einer europäischen Armee.
 
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hatte davor die Bedeutung der Union hervorgestrichen. China werde sich nicht mit Österreich in entscheidenden Dingen an den Tisch setzen, auch nicht die USA mit Deutschland. Es gebe kein einziges Land in der EU, das global bestehen könne, betonte die slowenische Liberale: "Deshalb benötigen wir einander."
 
Wie die NEOS den erhofften Wahlerfolg einfahren könnten, gab "Allianzpartnerin" Irmgard Griss vor. Man müsse auch das Herz ansprechen, indem man den Menschen klar mache, dass auch Europa eine Heimat sei: "Als freier Mensch in einer freien Gesellschaft zu leben, ist ein Menschheitstraum."
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