Kritik am Bundesheer

Eurofighter: Kunstflug kommt uns teuer

Teilen

Die 29 Übungsflüge für Airpower-Show sollen 2,1 Millionen Euro gekostet haben.

Die Airpower-Flug­show in Zeltweg ist dem grünen Aufdecker Peter Pilz schon lange ein Dorn im Auge. Durch eine Anfragebeantwortung von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) sieht er sich jetzt bestätigt, dass das Event, das im Frühsommer immerhin 300.000 Besucher in die Obersteiermark lockte, „nichts anderes als sündteure Show“ ist.

29 Übungsflüge
So hätten die Eurofighter für die teilweise waghalsigen Kunstflugmanöver 29 Übungsflüge absolvieren müssen. Pilz: „Wenn man eine Flugstunde mit 73.000 € berechnet, kommt man allein bei den Flugkosten auf 2,1 Millionen Euro.“ Darabos teilt indes mit, dass es zu überhaupt keinen Zusatzkosten gekommen sei: „Es fielen keine zusätzlichen Kosten an, da sämtliche Flugstunden aus dem Jahresflugstundenkontingent 2011 stammen.“ Pilz’ Konter: „Sie sollen Luftraumüberwachung trainieren und nicht Kunstflug – die Zahl der Flugstunden ist eh schon so gekürzt worden, dass von einem geordneten Flugbetrieb keine Rede mehr ist.“

Drei Millionen
Abgesehen von den Flugkosten habe das Heer drei Millionen Euro für Airpower 2011 budgetiert: 1,3 Mio. zahle das Heer, 800.000 € das Land Steiermark und 900.000 € Red Bull.

Tiefflüge
Was Pilz besonders ärgert: Darabos verteidigt auch „unnötige Tiefflüge: So seien im Mai und im Juni jeweils zwei Eurofighter in nur 500 m Höhe über St. Pölten (NÖ) und Hörsching (OÖ) drübergebraust. Im Fall von St. Pölten sei es um die Verabschiedung eines Heeres-Kommandanten gegangen. Darabos zu dem Vorfall: „Meinem Ressort liegen keine Schadensmeldungen vor.“ Für Pilz eine „unglaubliche Ignoranz des Ministers“: „Da wälzten sich Kinder aufgrund der Lautstärke am Boden, Haustiere verkrochen sich – und für den Herrn Minister ist nichts passiert.“

Die ganze Eurofighter-Pannenliste

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Die ganze Eurofighter-Pannenliste