Schätzung

Fast so viele legale Pflegekräfte wie "illegale"

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Rund 43.000 legale Pflegekräfte arbeiten in Österreich, der " illegale Markt" wird auf bis zu 40.000 Personen geschätzt.

Die Zahl der illegalen Pflegekräfte in Österreich wird auf " bis zu 40.000" geschätzt. Exakte Angaben zu legalen Beschäftigten in diesem Bereich waren laut APA kaum zu bekommen. Nach Auskünften der Landesregierungen dürfte es österreichweit rund 43.000 legale Pfleger geben.

Schwieriger Vergleich
Vergleichen lassen sich die beiden Größenordnungen jedoch nur schwer, da die Diskussion um illegale Kräfte den weiten Bogen von Einkaufshelfern bis tatsächlich mit Pflegeaufgaben betrauten Personen einschließt und die Länder nicht ausreichend zwischen Kranken- und Altenpfleger unterscheiden. Klarer ist die Zahl der Pflegefälle. Laut Sozialministerium beträgt die aktuelle Zahl der Wohn- und Pflegeplätze in Österreich mit Stand Jahresende 2004 insgesamt 68.461. Davon sind 33.996 Pflegeplätze, die anderen stellen Wohnplätze mit oder ohne Pflegebetreuung dar.

Oberösterreich ohne Schätzung
In Oberösterreich wollte man keine Schätzung über illegal beschäftigte Helfer abgeben. Landestrat Ackerl davon aus, dass rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen daheim von Angehörigen oder eben anderen Personen betreut werden. Einen Anhaltspunkt würde die Zahl der Pflegegeldbezieher - rund 50.000 Bundes- und 8.500 Landespflegegeldbezieher - geben. In den Alten- und Pflegeheimen werden laut Ackerl rund 11.800 Personen betreut. Mobile Dienste für Hauskrankenpflege, mobile Hilfe und Betreuung nehmen rund 19.000 Personen in Anspruch.

Zahlen aus Niederösterreich unvollständig
Die 22 Landeskliniken in Niederösterreich beschäftigen derzeit rund 5.100 diplomierte Krankenschwestern- und Pfleger sowie 840 Pflegehelfer. Die Zahlen über die fünf Gemeindespitäler - Wiener Neustadt, Korneuburg, Klosterneuburg, Stockerau und Neunkirchen - lagen nicht vor. In den Pflegeheimen sowie bei mobilen Diensten arbeiten insgesamt 10.300 Mitarbeiter. 4.000 verrichten ihre Tätigkeit in den 49 Einrichtungen des Landes, 2.800 sind in insgesamt 52 privaten Zentren beschäftigt. 3.500 Angestellte gehen der mobilen Pflege nach.

600 "illegale" Pfleger in Vorarlberg
In Vorarlberg sind in den Krankenhäusern rund 2.000 diplomierte und andere Pflegekräfte beschäftigt, in Pflegeheimen und in der ambulanten Hauskrankenpflege weitere rund 1.600. Für den illegalen Bereich gibt es im Ländle nur eine ungefähre Vermutung: Rund 600.

Detaillierte Statistik aus Tirol
In Tirol gab es 2004 nach Angaben der Landessanitätsdirektion insgesamt 6.567 Vollzeitäquivalente. Im Krankenanstaltenbereich (ohne Sanatorien) zählt das Land 4.376 Vollzeitäquivalente im Pflegebereich, davon 3.537 Diplomkräfte und 839 Pflegehelfer. Bei den Pflegeheimen - jenen, die mit dem Land eine Leistungsvereinbarung haben - gibt es 2.021 Vollzeitäquivalente, davon 414 Diplomkräfte und 1.290 Pflegehelfer/Altenfachbetreuer. Im Sprengelbereich gibt es 471 Teilzeit-Pflegepersonen, davon sind 277 Diplomkräfte und 194 Pflegehelfer/Altenfachbetreuer.

Keine offiziellen Zahlen in Salzburg
In Salzburg gibt es laut Sozial-Landesrat und Personalreferent Erwin Buchinger (S) keine offiziellen Zahlen. In den Seniorenpflegeheimen sind rund 1.700 Personen in der Pflege beschäftigt (die etwa 5.000 Menschen betreuen), davon sind etwas mehr als 30 Prozent diplomierte Helfer. Die 16 mobilen Dienste betreuen ebenfalls rund 5.000 Menschen, hier wird die Zahl der Pflegekräfte auf 1.200 bis 1.300 geschätzt, so Buchinger. In den Salzburger Landeskliniken gibt es 1.550 diplomierte Pfleger/innen und 588 Pflegehelfer, von den Gemeinde- und Privatspitälern gibt es keine Zahlen, so Buchinger.

Wien: 8.000 Mitarbeiter im Pflegebereich
Wien verzeichnet im stationären Pflegebereich mehr als 8.000 Mitarbeiter. Rund die Hälfte dieses Personals ist in den städtischen Geriatriezentren tätig. Zum nicht-stationären Bereich gibt es in der Bundeshauptstadt nur eine Auflistung über die Einsatzstunden. Diese betragen pro Jahr 4,4 Millionen. Darunter fallen sowohl Pflegeleistungen durch Heimhilfen als auch geringer qualifizierte Tätigkeiten, wie sie etwa Besuchsdienste durchführen.

500 "illegale" Pfleger im Burgenland
Im Burgenland sind 335 Personen legal in der Hauskrankenpflege tätig, darunter diplomierte Krankenschwestern, Pflegehelfer und Heimhelfer. Rund 1.600 Menschen leben in burgenländischen Alten- und Pflegeheimen (Stand Ende 2005). Etwa noch einmal so viele werden offiziell in der Heimpflege betreut. Geschätzt wird, dass 500 Pfleger illegal tätig sind.

In Kärnten sind 1.200 Pfleger in Heimen tätig. 1.000 Kräfte arbeiten für mobile Dienste.

In der Steiermark sind laut Büro von Soziallandesrat Kurt Flecker (S) 2.900 Pfleger tätig. Davon seien 600 diplomiert, 1.700 Alten- und Pflegehelfer und 600 sind angelernte Hilfskräfte.

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