Der Euro ist gerettet

Fekter: Krise bald vorbei

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Reformen in Schulden-Ländern gehen gut voran.

Ganz Europa atmet auf. Es geht wieder aufwärts, die Euro­länder dürften sich aus der Zange der Schuldenkrise herausgearbeitet haben. „Der Euro steht wieder auf festerem Boden“, sagt Finanzministerin Maria Fekter.

Auch EU-Währungskommissar Olli Rehn schlägt optimistische Töne an. „Die Gefahr eines Euro-Zerfalls ist abgewendet“, sagte er auf einer Veranstaltung der Zeitung Die Welt. Deutschlands Wirtschaftsminister Wolfgang Schäuble lobt die Fortschritte im Kampf gegen die Schuldenkrise. „In Spanien und Italien passiert viel, und auch in Griechenland geht es voran“, so der CDU-Politiker.

Die positive Stimmung ist auch daran abzulesen, dass die Zinsen für Anleihen der Krisenländer sinken und die Anleger wieder Vertrauen in diese Märkte fassen. Noch letzten Sommer zogen Investoren ihr Geld massiv von spanischen oder griechischen Banken ab – jetzt zeichnet sich hier eine regelrechte Wende ab. Laut Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Einlagen bei Instituten in Madrid und Athen zuletzt leicht gestiegen.

Fortschritte in Spanien, Italien und Griechenland
All das spiegelt sich auch im Kurs des Euro wider, der seit der Einigung auf weitere Griechenland-Hilfen Ende November – mit kleinen Unterbrechungen – im Aufwind ist.

In Sorglosigkeit dürfe man aber nicht verfallen, warnt Rehn. „Wachstum ist unsere wichtigste Sorge, ­daher müssen wir die Strukturreformen fortsetzen“, so der EU-Politiker.

ÖSTERREICH: Frau Minister, hat die EU die große Finanzkrise bewältigt? Ist der Euro gerettet?
Maria Fekter:
Ich würde sagen, in Hinblick auf die Schulden­situation der einzelnen Staaten ist Europa über den Berg. Bei den Schulden haben wir die Krise weitgehend bewältigt. Es hat der Großteil der Staaten nur mehr ein Defizit um drei Prozent oder darunter. Also: Was die Schuldenproblematik angeht, sind wir über den Berg.

ÖSTERREICH: Sie sehen 2013 optimistisch?
Fekter:
Ich sehe ein Wachstumsproblem in Europa – wir haben derzeit zu wenig Dynamik, zu wenig Wachstum, zu wenig Innovation. Da müssen wir jetzt penibel darauf achten, dass wir nichts Wachstumhemmendes mehr machen in Europa, sondern dass wir jetzt Investitionen fördern, Arbeitsplätze fördern.

ÖSTERREICH: War 2012 rückblickend gesehen doch noch ein Erfolgsjahr für Europa – geht’s jetzt wieder aufwärts mit dem Euro?
Fekter:
Wir waren in Europa in den letzten Jahren auf Treibsand unterwegs – jetzt stehen wir wieder auf festerem Boden. Wir haben uns im Krisenmanagement enorm verbessert. Der Euro ist wieder stabil.

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