Heinz Fischer glaubt nicht, dass er bei der BP-Wahl 80% erreichen wird.
Bundespräsident Heinz Fischer hält es für "nicht realistisch", dass er bei der Wahl am 25. April das bisher beste Präsidentschaftswahlergebnis von 79,9 Prozent übertrifft. Diesen Wert erreichte 1980 Rudolf Kirchschläger bei seiner zweiten Kandidatur - gegen den FPÖ-Bewerber Willfried Gredler. Damals sei die FPÖ, die heuer Barbara Rosenkranz ins Rennen schickte, wesentlich schwächer gewesen als heute, sagte Fischer am Mittwoch im Ö1-"Journal-Panorama".
Unterschiedliche Ausgangslage
Damals habe die FPÖ um die fünf
Prozent gehabt, heute habe sie "15, 18 Prozent, das ist der große
Unterschied in der Ausgangslage", begründete Fischer. Außerdem gebe es
heuer noch einen dritten Kandidaten, Rudolf Gehring. Auf ein Wahlziel wollte
sich Fischer weiter nicht festlegen. Er hoffe auf eine "sehr eindeutige
Mehrheit" - und er wäre "froh", wenn seine
Gegenkandidatin Rosenkranz das ihr von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
gesetzte Wahlziel von 35 Prozent "deutlich unterschreitet", sagte
Fischer.
Offenbar keine Kritik
Dass die FPÖ im Wahlkampf alte Vorwürfe -
von der Causa Wiesenthal über den "Sieg Heil"-Ausruf im
Parlament bis zu seiner Mitgliedschaft in der
österreichisch-nordkoreanischen Freundschaftsgesellschaft - hervorholt,
rührt Fischer wenig: Offensichtlich finde man an seinen Handlungen und
seiner Amtsführung nichts zu kritisieren - also klammere man sich an "alte,
verfaulte Strohhalme".
Häupl-Kritik an ÖVP
Wiens Bürgermeister Michael Häupl
(S) "versteht die ÖVP nicht", was den Aufruf zum Weißwählen bei der
Bundespräsidentenwahl betrifft. Bei seinem Brüssel-Besuch kritisierte Häupl
Mittwoch abend vor allem die "Äquidistanz"-Aussage des
niederösterreichischen VP-Klubobmanns Peter Schneeberger. "Ich verdamme
niemanden a priori. Aber wogegen ich argumentiere, ist, dass ich zwischen
einem Demokraten wie Heinz Fischer und einer Dame mit so ungeklärtem
Verhältnis zur Vergangenheit (Barbara Rosenkranz, Anm.) keine Äquidistanz
sehen kann."