"Völlig absud"

FPÖ fordert sofortige Öffnung der Gastgärten

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Ansteckung im Freien für Nepp "extrem unwahrscheinlich" - Freihalten von Tischen "völlig absurd

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp verlangt die sofortige Öffnung der Gastgärten in der Bundeshauptstadt. "Die Experten sind sich einig: Eine Ansteckung mit dem Corona-Virus ist im Freien extrem unwahrscheinlich", sagte er gegenüber der APA. Den Vorschlag, die Hälfte der Tische freizuhalten, um Sicherheitsabstände zu schaffen, hält er für "völlig absurd".
 
"Dort, wo eine Entlastung der Unternehmer und eine Rückkehr zum normalen Leben möglich ist, sollte dies auch schnellstmöglich geschehen", findet Nepp. "Die Gastgärten bieten eine solche Chance und diese darf von der Bundesregierung nicht verschlafen werden." Die Gastgärten erst ab Mitte Mai teilweise zu öffnen, ist für den derzeit wahlkämpfenden Wiener FPÖ-Chef zu spät.
 
Nicht sinnvoll ist für Nepp der Vorschlag, dass die Hälfte der Tische in den Gastgärten leer bleiben müsse. "Das wäre ein weiterer Faustschlag ins Gesicht aller österreichischer Gastronomen", findet er. Stattdessen kann er sich vorstellen, Gastronomen während der derzeitigen Ausnahmesituation mehr Fläche zur Verfügung zu stellen, um dadurch mehr Abstand zwischen den einzelnen Plätzen zu schaffen.

Auch Strache gegen "Zwangssperre" für Wirte

So wie die FPÖ, die Gastgärten wieder aufsperren möchte, hat am Samstag auch der ehemalige Chef der Blauen und frühere Vizekanzler Heinz-Christian Strache eine rasche Öffnung der Gastronomie gefordert. Er bekrittelte in einer Aussendung der Allianz für Österreich - für die er bei der heurigen Wien-Wahl ins Rennen gehen möchte - die aus seiner Sicht "überzogenen Zwangssperren".
 
Wäre er noch in Regierungsverantwortung, hätte er das alles in dieser Form nicht zugelassen, versicherte er. So hätte er etwa einer Verordnung, die das alte Epidemiegesetz von 1950 anlassbezogen außer Kraft setze, "nie und nimmer zugestimmt". Wenn es zu staatlich verordneten Schließungen komme, dann sei der Schadenersatz zu hundert Prozent zu übernehmen und nicht erst am Sankt Nimmerleinstag, wenn es betroffene Betriebe gar nicht mehr gebe, befand er.
 
Die Regierung habe sich aus der Verantwortung gestohlen und übereilte Maßnahmen ergriffen - anders als etwa in Schweden, wo die Gastronomie offenhalten dürfe. "Als Vizekanzler habe ich stets darauf geachtet, die Gastronomen und Hoteliers vor weiteren Zwangsmaßnahmen zu schützen", hielt Strache fest.
 
So habe er auch zunächst die Beibehaltung der "hervorragenden österreichischen Lösung" beim Rauchverbot durchsetzen können: "Aber auch hier wurden die Wirte in weiterer Folge im Herbst 2019 von Kanzler (Sebastian, Anm.) Kurz verraten und verkauft." Strache forderte, die Sperre für die Gastronomie mit 1. Mai zu beenden und den "Tag der Arbeit" auch zum "Tag der Wirte" zu machen.
 
Eine frühere Aufsperrmöglichkeit - und nicht erst möglicherweise Mitte Mai - hatte zuletzt auch der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) urgiert. Er schlug vor, zunächst Mittagsöffnungen wieder zu erlauben.
 
 
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