Häupl hatte die FPÖ-Politik mit den Methoden der Nationalsozialisten verglichen. Die FPÖ schießt jetzt zurück.
Die Freiheitlichen zeigten sich am Freitag erbost über eine Aussage des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (S). Dieser hatte bei einer Veranstaltung die Politik der FPÖ mit Nazi-Methoden verglichen.
"Sündenbockphilosophie"
"Ich behaupte nicht,
dass die FPÖ die Nachfolgepartei der NSDAP ist, dass die Freiheitlichen
Faschisten sind. Aber sie wenden jene Methoden an, die in der
Zwischenkriegszeit auch die Nazis angewandt haben - die Methodik der
Sündenbockphilosophie", so Häupl bei einer Feier zum
120-Jahr-Jubiläum der Sozialdemokratie am Mittwochabend.
"Wildgewordener Bürgermeister zu viel getrunken"
Nach
Ansicht von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wirft ein "wildgewordener
Bürgermeister" offenbar seine "letzten Nervenreste" weg. "Seine
Rundumschläge gegen die FPÖ und ihren Obmann haben mittlerweile einen
Tiefpunkt erlebt, bei dem man den Verdacht haben muss, dass Häupl den einen
oder anderen Spritzer zu viel getrunken haben muss", so der FP-Politiker am
Freitag in einer Aussendung.
FPÖ prophezeit Roten Verluste in Wien
Vilimsky erinnerte
daran, "dass die Häupl-SPÖ bei der FPÖ antichambriert hat, als im Frühjahr
die Situation zwischen rot und schwarz einen negativen Spannungshöhepunkt
hatte". Mit Häupl, so zeigte er sich überzeugt, gehe es bergab. Und der
FPÖ-Politiker prophezeite der SPÖ Verluste bei der Wien-Wahl 2010: "Häupl
wird am Abend der Wiener Wahl wie ein begossener Pudel wirken."
"Entgleisung"
FPÖ-Rathaus-Klubchef Eduard Schock sprach
von einer "Entgleisung" des Wiener Bürgermeisters. Der FPÖ Nazi-Methoden
nachzusagen und deren Mitglieder indirekt als Faschisten zu bezeichnen,
zeige, dass größte Nervosität bei den Wiener Roten vorherrsche. Nach dieser
Rede stelle sich die Frage, wer hier nach Sündenböcken suche, so Schock in
einer Aussendung.