Eigene Gefängnisse für Islamisten

FPÖ will IS ins Verbotsgesetz schreiben

Teilen

Es gebe eine "Häufung von Verbrechern, die sich auf Allah berufen".

Die FPÖ fordert angesichts der aktuellen Terror-Bedrohung ein "Sicherheitspaket" mit 5.000 zusätzlichen Exekutivplanstellen. Außerdem schlug FP-Chef Heinz-Christian Strache bei einer Pressekonferenz am Freitag eigene Gefängnisse für Islamisten vor. Den sogenannten Islamischen Staat will Strache ins NS-Verbotsgesetz aufnehmen: "Das ist der gefährliche Faschismus der Neuzeit."

Letztere Forderung hatte auch FP-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer im Frühjahr erhoben. Strache forderte am Freitag weiters, Jihad-Rückkehrern die Staatsbürgerschaft abzuerkennen und sie in Untersuchungshaft zu nehmen: "So viele Verfassungsschützer haben wir gar nicht, um die Rückkehrer, die man hier frei in Österreich leben lässt, zu beobachten." Die Strafrahmen für Terrordelikte will er nötigenfalls erhöhen. Und: "Radikale Islamisten müssen notfalls auch in eigenen Gefängnissen untergebracht werden."

Keine Epidemie an psychischen Erkrankungen

Kritik übte der FP-Chef daran, dass Attentate zuletzt wiederholt auf psychische Erkrankungen der Täter zurückgeführt würden. Natürlich habe jemand, der Unschuldige verletzte oder umbringe, "nicht alle Tassen im Schrank", so der FP-Chef. Tatsächlich gebe es aber keine Epidemie an psychischen Erkrankungen, sondern "eine Häufung von Verbrechern, die sich auf Allah berufen". Und: "Natürlich kann man sagen, nicht jeder Moslem ist Terrorist, aber leider war fast jeder Terrorist in den letzten zehn Jahren ein radikaler Moslem."

Strache bezog sich mit seinen Aussagen u.a. auf Ermittlungsergebnisse in Deutschland. Tatsächlich haben die deutschen Behörden nach den Amokläufen und Attentaten vom Juli auf die psychischen Probleme der Täter von München und Ansbach verwiesen. Allerdings gibt es beim Münchner Amoklauf mit (inklusive Täter) zehn Toten keinen Hinweis auf einen islamistischen Hintergrund, während der Bombenanschlag von Ansbach mit (neben dem toten Attentäter) 15 Verletzten sehr wohl als islamistischer Anschlag gewertet wird.

Anti-Terror-Paket gefordert

Die niederösterreichische FPÖ forderte am Freitag ebenfalls ein Anti-Terror-Paket: unter anderem die Überprüfung von Jugendlichen, die zum Islam konvertieren und eine "allumfassende Überwachung von islamistischen Vereinen, Moscheen sowie terrorverdächtigen Personen".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.