Die Kärntner Bauerntochter wird morgen vom Parlament zur ersten Frau im Staat gewählt.
Das Amt des Nationalratspräsidenten – und damit das protokollarisch zweitwichtigste Amt im Staat nach dem Bundespräsidenten – ist fest in weiblicher Hand. Die ÖVP gab am Dienstag bekannt, dass sie Elisabeth Köstinger für diesen wichtigen Posten aufstellen wird. Sie ist nach Barbara Prammer und Doris Bures (beide SPÖ) die dritte Frau in Folge, die dem Parlament vorstehen wird. Die 38-Jährige ist aber die erste ÖVP-Frau auf diesem prestigeträchtigen Posten.
Dem Vernehmen nach nur eine Übergangslösung
Bures muss ihren Platz als 1. Nationalratspräsidentin zwar räumen, rückt aber – gemäß der Parteistärke – auf den der 2. Präsidentin weiter. Frauenpower an der Spitze des Parlaments also. Die FPÖ entsendet Norbert Hofer, der schon bislang 3. Präsident war.
Für die Kärntner Bauerntochter Köstinger, die als enge Vertraute von ÖVP-Chef Sebastian Kurz gilt, ist es jedenfalls ein steiler Aufstieg. Wenn auch voraussichtlich nur vorübergehend: Dem Vernehmen nach will sie das Amt wieder zurücklegen, sollte ihr ein reizvoller Ministerposten – etwa das Außen- oder Kanzleramt – angeboten werden.
Kritik
Indes soll die Art und Weise wie Sebastian Kurz – er wird vorübergehend Klubchef bis zur Regierungsbildung – Köstingers Besetzung vornahm, im türkisen Parlamentsklub für großen Unmut gesorgt haben.