"Girls Day"

Frauen sollen weg von klassischen Jobs

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70 Prozent der Mädchen wählen aus nur 10 Lehrberufen ihren Job aus. Am "Girls Day" sollen Mädchen deswegen auch in untypische Lehrberufe reinschnuppern können.

Rund 70 Prozent der Mädchen wählen aus nur zehn Lehrberufen aus. Ganz oben auf der Liste steht der Einzelhandel, gefolgt von Bürokauffrau und Friseurin. Das wirkt sich auch auf die Gehaltsschere aus, meinte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S). Um diese klassischen Muster aufzubrechen, lädt sie am Donnerstag zum "Girls' Day". An diesem Aktionstag können Mädchen in sämtlichen Berufssparten schnuppern. Allein der Bundesdienst bietet über 50 Lehrberufe.

Favorit Einzelhandel
Rund 24 Prozent der Mädchen, die eine Lehre absolvieren wollen, zieht es in den Einzelhandel. Mit 12,5 Prozent folgt der Berufswunsch Bürokauffrau, 12 Prozent möchten Friseurin werden. Ebenfalls beliebt sind laut der Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammer die Berufe Restaurantfachfrau, Köchin, Gastronomiefachfrau sowie Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Das Problem dabei: Rund 70 Prozent der Mädchen wählen aus zehn Lehrberufen, bei den Buben liegt dieser Wert bei 43,9 Prozent.

"Allein bei den Lehrlingsgehältern gibt es aber große Unterschiede", betonte Heinisch-Hosek. So liege das Einstiegsgehalt eines Elektroinstallateurs bei 1.800 Euro brutto, eine Friseurin verdiene anfangs aber nur 1.530 Euro brutto. Deshalb will die Frauenministerin Mädchen auch für andere, besser bezahlte Jobs begeistern. "Man muss die Gehaltsschere verringern helfen, indem man Angebote macht."

Rollenbilder
Dass Mädchen noch immer gerne "klassische Frauenberufe" wählen, liegt für Heinisch-Hosek an mehreren Faktoren. "Grundsätzlich sind es die Rollenbilder in der Gesellschaft. Diese beginnen bei den Kleinsten in der Familie und werden fortgesetzt in den Bildungseinrichtungen." Im 21. Jahrhundert gebe es "leider immer noch entsprechende Beispiele in Lehrmaterialien". Außerdem, meint die Frauenministerin, müsse die Berufsorientierung mehr in die Schulen gehen. "Man muss die Mädchen stärken, damit sie die Scheu verlieren, sich in einer männerdominierten Welt zu behaupten."

Allein der Bundesdienst bietet laut Heinisch-Hosek über 50 Lehrberufe - neben klassischer Verwaltungstätigkeit könne man im Bundesdienst sogar als Archäologin tätig sein. "Heuer können wir 300 neue Lehrlinge aufnehmen, insgesamt beschäftigen wir rund 1.000 Lehrlinge", betonte die Frauenministerin. Offene Lehrstellen im Bundesdienst können im Internet unter "www.bka.gv.at/jobboerse" abgerufen werden. Für den Girls' Day haben sich heuer 1.420 Mädchen zwischen elf und 16 Jahren angemeldet.

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