Der Lockdown soll um eine Woche verlängert werden. Doch damit nicht genug: es wird auch eine Freitestmöglichkeit geben.
Am Freitagabend wird die Regierung einen neuen Lockdown nach Weihnachten verkünden. Um 15 Uhr werden Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einem Videogipfel mit den Landeshauptleuten die weiteren Maßnahmen besprechen. Wie oe24 erfuhr, soll der Lockdown nun verlängert werden. Statt wie ursprünglich angedacht bis 11. Jänner, soll das Land nun bis 18. Jänner zusperren.
Doch damit nicht genug: So wird es eine Möglichkeit für das "Freitesten" vom Lockdown geben. Am Wochenende 16. und 17. Jänner sollen Massentests für die Bevölkerung stattfinden - und zwar nach der mauen Beteiligung in der ersten Runde diesmal mit etwas Druck. Denn alle, die an den landesweiten Massentests teilnehmen, können nach dem Ende des Lockdowns wieder von Lockerungen profitieren. Jeder, der sich nicht getestet hat, soll auch nach dem 18. Jänne reine Woche in Quarantäne bleiben müssen.
Auch die Schulen sollen entgegen den letzten Plänen nicht mit 11. Jänner starten, sondern bereits wie üblich am 7. Jänner, allerdings im Distance Learning. Ab 18. Jänner soll wieder Unterricht vor Ort stattfinden.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte am Freitagvormittag noch offen gelassen, ob unmittelbar nach den Feiertagen ein neuer Lockdown kommt. Er verwies auf die ab 15:00 Uhr geplanten Gespräche mit den Landeshauptleute und meinte, der Begriff "Lockdown" sei "interpretationsbedürftig".
Beim Termin mit den Landeshauptleuten gehe es um die Deutung der aktuellen Zahlen und welche Maßnahmen sich daraus ergeben. Auf der Agenda stehe die Zeit ab 7. Jänner ins neue Jahr hineingehend. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) habe gestern Prognosen bekommen und daher werde auch abgewogen, welche Konsequenzen sich für den Zeitraum "von jetzt bis 7. Jänner" ergeben, so der Vizekanzler. "Das sind zwei Phasen, die wir betrachten."
Zu Kritik an den Lockerungen an den Weihnachtsfeiertagen meinte Kogler, es handle sich immer um eine Abwägung zwischen dem Gesundheitsschutz und dem, was das Leben ausmache. Er zeigte sich überzeugt, dass die Regelungen für Weihnachten beibehalten werden, das Infektionsgeschehen danach aber wieder ansteigen wird. Daher stelle sich die Frage, "wie gehen wir mit weiteren Maßnahmen ins neue Jahr".
Anschober selbst wollte die durchgesickerten Pläne bei einer Pressekonferenz am Vormittag noch nicht bestätigen. Man sei noch mitten im Arbeitsprozess und es wäre daher nicht fair, jetzt schon etwas dazu zu sagen, betonte er auf Anfrage. Er verwies auf die auf 2.085 gesunkene Neuinfektionszahl. Die Zahl der Todesfälle und die Belegung der Intensivstationen sei aber nach wie vor viel zu hoch.