Zum dritten Mal in nur einer Woche zeigen sich in Sachen Covid-Prävention damit erneut die Fronten zwischen ÖVP und Grünen.
Er gebe zu Protokoll, dass er für eine „weit drastischere Einschränkung“ der erlaubten Zuschauer-/Gästeanzahl für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sei.
Das sagte Sebastian Kurz am Freitag in der Früh bei den internen Vorbesprechungen mit Innenminister Karl Nehammer, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Vizekanzler Werner Kogler. Die zwei Grünen beharrten darauf, dass zumindest 1.500 Gäste – so kommt das nun auch – zugelassen werden. Der Kanzler soll beiden Herren gar eine Liste von EU-Staaten vorgelesen haben, die weit strengere Maßnahmen haben als Österreich. Zum dritten Mal in nur einer Woche zeigen sich in Sachen Covid-Prävention damit erneut die Fronten zwischen ÖVP und Grünen.
Bereits letzte Woche hatten Kogler und Anschober auf die Lockerungsverordnung mit 10.000 outdoor/5.000 indoor, die ab Montag zurückgenommen wird, bestanden. Offenbar, um Kultur- und Sportszene nicht weiter zu verärgern. Vielleicht auch, weil sie die Ausbreitung des Virus in Österreich unterschätzten. Am Donnerstag war Anschober wie der Rest der Ampel-Kommission zudem dagegen, dass Wien auf Orange geschaltet werde. Das wollte wiederum der Kanzler, der sich sogar zur Sitzung via seinem Kabinettschef indirekt zuschalten lassen wollte.
Kurz will kommende Woche einen neuen Anlauf starten, um die physischen Kontakte zu reduzieren. Anschober wird ihm angesichts der Neuinfektionsraten und des steigenden Alters der Erkrankten wohl nicht mehr Nein sagen können. Oder?
Isabelle Daniel