530 Mal bekamen Häftlinge 2013 Besuch in sogenannten „Kuschelzellen“ genehmigt.
Sie sehen aus wie ein Wohnzimmer mit einem verschämt im Eck stehenden Bett. Meistens haben sie auch eine Spielecke für Kinder: Trotzdem sind die „Kuschelzellen“ – es gibt derzeit zwölf Stück in zehn Gefängnissen – nicht eben der Renner. Gerade 530 von 176.000 Besuchen waren 2013 sogenannte „Langzeitbesuche“ in diesen speziellen Besuchszimmern. Dies teilte Justizminister Wolfgang Brandstetter mittels Anfragebeantwortung dem Grünen Albert Steinhauser mit. In 103 Fällen lehnte die Justiz den Kuschelzellenbesuch ab.
Steinhauser hält die Langzeitbesuche trotzdem für sinnvoll: „Da kann wenigstens der Familienanschluss aufrecht erhalten bleiben. Das kann dann bei der Resozialisierung helfen.“ Die meisten Besuche gab es in Stein (194) und Graz-Karlau (131), beides Anstalten für Schwerverbrecher.
Und wie liefen die anderen Besuche ab? Knapp 100.000 Mal trafen sich Angehörige und Häftlinge in Einzelsprechkabinen, 75.000 Mal handelte es sich um sogenannte „Tischbesuche“.
Übrigens: In Österreichs größter Haftanstalt, in Wien-Josefstadt, gibt es keine Kuschelzelle.
(gü)