Haider-Millionen

Jet-Deal: Weitere Razzien

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Zumindest 114 Mio. Euro flossen nach dem Euro- Fighter-Deal nach Österreich.

Staatsanwalt Michael Radasztics ermittelt mit Hochdruck, seit beim Italiener Gianfranco Lande im März 2011 eine Liste mit österreichischen "Provisionsempfängern" im Zuge der Eurofighter-Anschaffung (15 Jets, 1,6 Mrd.) gefunden wurden. 13 Razzien wurden durchgeführt, weitere sollen folgen. Ex-U-Ausschuss-Chefin Gabriela Moser (Grüne) will sogar einen neuen Eurofighter-U-Ausschuss: "Das wäre die logische Konsequenz", sagt sie zu ÖSTERREICH.

Schauplatz London
Ab 2004 wickelte Lande im Auftrag des Eurofighter-Konzers EADS "Gegengeschäftsmodelle" mit Österreich ab. Als "Repräsentationssumme" erhielt er rund 114 Mio. Euro. Er gründete die Vector Aerospace LLP in London. Hälfteeigentümer waren zwei österreichische Waffenhändler. Über ein Gewirr aus Firmen wurde Geld verteilt:

Firmen der Jongleure
Die wichtigsten "Broker"-Firmen des Trios waren:

  • Euro Business Development GmbH in Wien,
  • Centro Consult Ltd. mit Sitz in London,
  • Comco International Business Development LLC auf der Isle of Man und l Columbus Trade Services (Isle of Man). Sie gehört einem Linzer Steuerberater und einem Techniker.


Haiders Lakeside-Stiftung

Letztere Gesellschaft überwies zumindest vier Mio. Euro an die von Jörg Haider 2006 errichtete Lakeside Technologie-Privatstiftung in Kärnten. 378.860 Euro hat die Stiftung bisher ausgegeben. 3,7 Mio. sind noch vorhanden. Mit dem Geld sollte der Technologie-Park Wörthersee ausgebaut werden. Grün-Politiker Peter Pilz behauptet, dass "weit mehr Geld an Lakeside geflossen ist". Stiftungs-Chef Hans Schönegger dementiert.

10 Mio. für Österreich-Ring

Weitere 10 EADS-Mio. gingen in die Steiermark, wurden für ein "Projekt Spielberg" überwiesen. Was mit dem Geld geschah? Keiner weiß es.

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