In Klagenfurt

Haiders Tennislehrer wird Bürgermeister

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Christian Scheider stieß Klagenfurts ÖVP-Bürgermeister vom Thron.

Einst brachte Christian Scheider dem verstorbenen BZÖ-Gründer Jörg Haider das Tennisspielen bei. Nun segelt der passionierte Sportler im Windschatten des ehemaligen Kärntner Landeshauptmannes am kommenden Sonntag als Favorit in die Stichwahl um das Amt des Klagenfurter Bürgermeisters.

ÖVP-Langzeitstadtchef besiegt
Scheider hängte am 1. März mit 40,7 Prozent der Wählerstimmen bei der Klagenfurter Wahl ÖVP-Titelverteidiger Harald Scheucher (22,1 Prozent) ab. Der war nach 12 Jahren als Stadtoberhaupt siegessicher mit dem Wahlspruch angetreten: „Unser Bürgermeister: Scheucher heißt er!“ Scheider, der mit Haider nicht nur die Vorliebe für Tennis teilte, sondern auch für Sangeskunst, konterte bei seinen Wahlkampfauftritten mit: „Oh du mein Klagenfurt!“ – dem Klagenfurtlied in der Après-Ski-Dancehall-Version.

„Weg Jörg Haiders"
In der Stichwahl steigt Scheider nun gegen SPÖ-Kandidatin Luise Mathiaschitz in den Ring, die einen Stimmenanteil von 24 Prozent erreicht hatte. Scheider hat von dieser Seite also nicht viel zu befürchten. Scheider erklärt gegenüber ÖSTERREICH: „Ich glaube, dass die Leute wollen, dass wir den Weg Jörg Haiders weiterführen.“ Haider hatte Scheider 1989 in die Landesregierung geholt. Zwei Jahre später wurde er zu Haiders persönlichem Sekretär, begleitete ihn zu allen Veranstaltungen. 1996 wechselte der Haider-Intimus in die Klagenfurter Stadtpolitik, seit 2001 ist er Stadtrat. Daher sei er auch „nicht nur“ wegen Haider gewählt worden, „sondern weil ich gute Arbeit für die Stadt geleistet habe. Und ich werde die Arbeit im Sinne von Jörg auch weiterführen“, so Scheider.

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